Für Studios und Filmemacher ist das Internet Segen und Fluch zugleich. Zwar lässt sich über das Netz hervorragend für einen neuen Streifen mit Postern, Stills, Teasern, Trailern, Featurettes und viralen Kampagnen werben, doch ist es sich inzwischen kaum noch zu verhindern, dass Details von den Dreharbeiten frühzeitig bekannt werden, weil Außenstehende mit ihren Handys Fotos schießen, die prompt hochgeladen und von Blogs und Websites verbreitet werden. Nur wenige Regisseure (z.B. J.J. Abrams oder Christopher Nolan) schaffen es, den Plot und weitere relevante Infos bis zum Start ihrer Filme effektiv unter Verschluss zu halten.
Wie Bleeding Cool nun herausgefunden hat, wurden von Marvel beim United States Patent and Trademark Office internationale Schutzmarken für insgesamt 11 Warengruppen beantragt. Alle Anträge beziehen sich auf die Wort- und Bildmarke Guardians of the Galaxy. Die Produkte reichen von Uhren, Softdrinks, Rücksäcken oder aufblasbaren Sesseln bis hin zu "nicht-verschreibungspflichtigen Hygieartikeln", wie es im amerikanischen Amtsenglisch heißt. Es könnte als Klopapier oder Kondome mit der Aufschrift Guardians of the Galaxy geben. Solch einen Schritt, so folgern manche Beobachter, vollziehen Studios nur, wenn sie planen ein Projekt zu realisieren, in dessen Zusammenhang Lizenzen für jede Menge Merchandising-Artikel vergeben werden sollen. Mit anderen Worten: Ein großer Kinofilm. Die Sache hat natürlich den Haken, dass Marvel auf vielen Feldern aktiv ist. Es könnte genauso gut sein, dass man eine neue Animationsserie mit der galaktischen Superheldentruppe plant.
Ebenfalls reine Kaffeesatzleserei sind die Spekulationen um eine neue GotG-Comicserie, die angeblich Brian Michael Bendis in Angriff nehmen will. Bendis hatte kurz vor dem Kinostart von Marvel's The Avengers den Comic Avengers Assemble veröffentlicht und besonders schlaue Zeitgenossen mutmaßen nun, der GotG-Comic könnte zur Vorbereitung auf den kommenden Realfilm genutzt werden. Wäre denkbar, doch Bendis schreibt jede Menge Comics, ohne dass daraus zwangsläufig Filme werden müssen. Außerdem waren der Avengers-Film und die Zusammensetzung des Teams schon lange beschlossene Sache, ehe Bendis mit den Arbeiten am Comic begann.
Wie sehr alle Interessierten im Dunkeln tappen, verdeutlicht sehr schön die Überschrift eines Beitrags auf der Website Blastr, der den Artikel bei Bleeding Cool aufgreift: "Here's proof that Guardians of the Galaxy movie may actually happen". Vager und Unverbindlicher geht es kaum.
Nächsten Monat findet in San Diego die Messe Comic-Con 2012 statt, wo Marvel selbstreden auch vertreten ist. Vielleicht erfahren wir dort mehr zu diesem bislang so mysteriösen Film. Wenn nicht, dann werden uns die Spekualtionen noch eine Weile erhalten bleiben.
Link 1: Bericht bei Bleeding Cool Link 2: Bericht bei Blastr