Es hat bekanntlich noch nie zu Stärken der Hollywood-Studios gehört, beliebte Filmstoffe mit Bedacht und Ruhe auszuwerten. Erwies sich ein Material als erfolgreich, so wurde stets in hohem Tempo so lange nachgelegt, bis das allgemeine Publikum nichts mehr davon wissen wollte und es selbst den treuesten Fans zu den Ohren herauskam. Man denke in diesem Zusammenhang nur an die Schwemme von Star Trek-Serien in den 1990er und frühen 200er Jahren. Wenn es zutrifft, was die Website Latino Review meldet, dann droht auch Marvel Studios den Bogen zu überspannen, was zu einem baldigen Platzen der Superhelden-Blase führen könnte.
Man muss sich allerdings fragen, ob Marvel wirklich gut beraten wäre, mehr als zwei eigene Streifen pro Jahr in die Kinos zu bringen, denn immerhin gibt es mit Sony und 20th Century Fox noch weitere Studios, die über Rechte zum Verfilmen von Marvel-Helden verfügen und bereits neue Produktionen angekündigt haben. So kommen definitiv The Amazing Spider-Man 2 und das Sequel zu X-Men: First Class im Jahre 2014 in die Kinos. Außerdem will Fox unbedingt auch das Reboot von Fantastic Four in jenem Jahr präsentieren, um die Rechte an dem Stoff nicht an Marvel zu verlieren (ich berichtete). Noch liegen Superhelden voll im Trend, doch niemand weiß mit Sicherheit zu sagen, ob dies auch in den kommenden Jahren anhalten wird. Zudem sind die Zeiten, in denen man den Fans mit kostengünstigen Filmen kommen konnte, längst passé. Einen dreistelliger Millionenbetrag pro Film müssen die Studios auf jeden Fall investieren. Je länger die Superheldenwelle läuft, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass sie bricht. Mit einer übermäßig hohen Zahl an neuen Produktionen beschleunigt man diesen Prozess noch zusätzlich. Aber wie gesagt: Maßhalten war nie eine Tugend in Hollywood.
Link: Bericht bei der Latino Review