Hulk sieht sich dem Sandman gegenüber in LEGO Marvel Super Heroes.
Früher ist man noch des nachts mit den Füßen auf herumliegende LEGO Steine getreten. Ein LEGO-Schmerz zog durch den Fuß, wenn sich die kleinen Noppen auf den Steinen in die Haut bohrten. Aber man konnte den Steinen nie lange böse sein, hat man doch am nächsten Tag wieder auf dem Teppich gesessen und Welten erschaffen. LEGO heißt heute den Konsolencontroller in die Hände nehmen um sich in Welten zu verlieren, die bereits erschaffen wurden. Das ist nichts Schlechtes, nur etwas anderes als das, was viele ältere Generationen mit LEGO verbinden. Mit LEGO Star Wars entfliehen wir in Galaxien, weit weit entfernt, allesamt aus LEGO bestehend. Mit LEGO Indiana Jones erleben wir mystische Abenteuer, mit LEGO Batman schwingen wir im Fledermaus-Wrack durch Gotham City, erbaut mit – natürlich – LEGO Steinen.
Nach zahlreichen Helden des DC Comicuniversums sind nun aber auch die maskierten Männer und Frauen von Marvel an der Reihe. Gleich zu Beginn von LEGO Marvel Super Heroes sind das der grüne Sonderling Hulk und Iron Man, mit denen man gegen die Kreatur Abomination und Spider-Mans Rivalen Sandman antritt. Hier wird schon schnell deutlich, dass die LEGO Welten im neuesten Computerspielausflug größer, spektakulärer und beeindruckender sind, als sie es bisher jemals zuvor waren. Die Grand Central Station ist durchflutet mit Sand, der Sandman stellt sich den zwei Helden entgegen, wächst zu einem gigantischen Sandmonster heran, dem man sich erst einmal nähern muss, bevor man ihn aktiv bekämpfen kann.
Doctor Doom will seine Doomray of Doom bauen.
Das alles in Legosteinen umgesetzt, die hier arg in Mitleidenschaft gezogen werden. Wie immer kann man fast alles zerschlagen, was irgendwo herum steht. Dahinter verbergen sich dann wertvolle Münzen, mit deren Hilfe man Goodies freischalten kann. Level für Level kommen außerdem immer mehr Marvel Helden und Bösewichte zum Figuren-Repertoire hinzu: über 100 Charaktere haben ihren Weg in das Spiel gefunden, seien es die Avengers, die X-Men oder die Fantastischen Vier, seien es bekannte Helden oder weniger bekannte Schurken, LEGO hat alles eingepackt was Marvel irgendwo noch herum liegen hatte. Das wirkt nicht künstlich aufgebauscht, sondern viel mehr fantastisch entstaubt. So mancher Figur wird zu neuem Glanz verholfen.
So ist es auch der glänzende Silver Surfer, der die Handlung überhaupt erst in Gang bringt. Der galaktische Botschafter macht eine Bruchlandung auf der Erde, bei der sich sein Surfbrett in seine Einzelteile zerteilt. Diese Einzelteile wecken die Aufmerksamkeit von Dr. Doom, dem Erz-Nemesis der Fantastischen Vier, der sich mit Donnergott Thors sinistren Bruder Loki zusammen schließt, um mit Hilfe dieser Surfbrett-Überreste “Doctor Dooms Doomray of Doom” zu bauen. Hierfür sichert sich das Duo die Hilfe fast aller Marvel Superschurken, denen sich natürlich die Marvel Superhelden entgegen stellen. Fertig ist LEGO Marvel Super Heroes.
Das Schöne an den LEGO Spielen, welchem Universum sie sich auch annehmen, ist der Humor, mit dem sie die bekannten Filmhelden einmal von einer anderen Seite betrachten. Niemals allzu ernst, immer eine gewaltige Prise Selbstironie, das macht LEGO Games nicht nur zu einem immer wieder gelungenen Spielspaß, sondern eben auch zu unterhaltsamer Geschichtenerzählung.
“LEGO Marvel Super Heroes“
Plattform: Xbox 360, PlayStation 3, Wii U, Nintendo DS, Nintendo 3DS, PlayStation Vita, PC
Altersfreigabe: ab 12 Jahren
Publisher: Warner Bros. Interactive Entertainment
Verkaufsstart: 15. November 2013
Im Netz: marvelsuperheroes.lego.com