Martial Canterel
„Gyors/Lassú“
(Dais Records)
Man geht sicher nicht zu weit wenn man behauptet, die elektronische Musik hat in den letzten Jahren in Sachen Bandbreite mächtig zugelegt. Abgesehen von den populären Stiefgeschwistern EDM oder RnB gab es vor allem im experimentellen Bereich jede Menge interessanter Debütanten, Namen wie The Haxan Cloak, Ben Frost, Pharmakon, Vessel oder Forest Swords haben heute schon einen gewissen Klang, den man ihnen und ihrer Musik vor einem Jahrzehnt noch nicht zugeschrieben hätte. Sean McBride wiederum, der sich hinter dem Pseudonym Martial Canterel verbirgt und zudem eine Hälfte des Duos Xeno And Oaklander stellt, favorisiert dagegen weiterhin den melodiösen Minimal Wave und weckt damit (wie auch schon auf seinem letzten Album „You Today“ aus dem Jahr 2011) eher Erinnerungen an Fad Gadget und die Depeche-Mode-Ära der Mittachtziger. Waren es auf dem Vorgänger eher die Anfangstage des Synthpops, denen er seine Aufmerksamkeit schenkte, wagt er sich nun ein paar Jahre weiter – die Stücke auf „Gyors, Lassú“ (ungarisch für ‚schnell/langsam‘) wirken dichter und vielschichtiger und ab und an traut er sich auch mal an eine knirschende Disharmonie. Dennoch, das Gros bleibt eingängig und gefällig, Tracks wie das dunkle „And I Thought“ oder die schnelleren „Bulvár“ und „Unwritten“ sind in erster Linie klug gebastelte Reminiszenzen an die Jahre, als die Maschinen das Tanzen lernten, Dekonstruktion steht bei McBride nicht auf dem Programm. Ein Glaubenskrieg ist da auch gar nicht nötig, so wie den Mut zur Zerstörung braucht es auch den zur Schönheit – McBride jedenfalls hat ihn. https://martialcanterel.bandcamp.com/
„Gyors/Lassú“
(Dais Records)
Man geht sicher nicht zu weit wenn man behauptet, die elektronische Musik hat in den letzten Jahren in Sachen Bandbreite mächtig zugelegt. Abgesehen von den populären Stiefgeschwistern EDM oder RnB gab es vor allem im experimentellen Bereich jede Menge interessanter Debütanten, Namen wie The Haxan Cloak, Ben Frost, Pharmakon, Vessel oder Forest Swords haben heute schon einen gewissen Klang, den man ihnen und ihrer Musik vor einem Jahrzehnt noch nicht zugeschrieben hätte. Sean McBride wiederum, der sich hinter dem Pseudonym Martial Canterel verbirgt und zudem eine Hälfte des Duos Xeno And Oaklander stellt, favorisiert dagegen weiterhin den melodiösen Minimal Wave und weckt damit (wie auch schon auf seinem letzten Album „You Today“ aus dem Jahr 2011) eher Erinnerungen an Fad Gadget und die Depeche-Mode-Ära der Mittachtziger. Waren es auf dem Vorgänger eher die Anfangstage des Synthpops, denen er seine Aufmerksamkeit schenkte, wagt er sich nun ein paar Jahre weiter – die Stücke auf „Gyors, Lassú“ (ungarisch für ‚schnell/langsam‘) wirken dichter und vielschichtiger und ab und an traut er sich auch mal an eine knirschende Disharmonie. Dennoch, das Gros bleibt eingängig und gefällig, Tracks wie das dunkle „And I Thought“ oder die schnelleren „Bulvár“ und „Unwritten“ sind in erster Linie klug gebastelte Reminiszenzen an die Jahre, als die Maschinen das Tanzen lernten, Dekonstruktion steht bei McBride nicht auf dem Programm. Ein Glaubenskrieg ist da auch gar nicht nötig, so wie den Mut zur Zerstörung braucht es auch den zur Schönheit – McBride jedenfalls hat ihn. https://martialcanterel.bandcamp.com/