Es ist wieder Maronizeit. Viele von euch werden sie von den Martinimärkten oder Weihnachtsmärkten kennen. Ein kleiner niedlicher Stand... irgendwo in einer kleinen Ecke des Marktes... mit einem älteren bärtigen Herrn... der brüllt... frische leckere Maroni, Maroni,... 🙂
Früher wurden die Maroni bei vielen armen Menschen in den Bergregionen der Schweiz und Südeuropas im Winter gegessen. Sie rettete sie vor dem Verhungern, wegen ihres Nährwerts und der guten Sättigung. Heutzutage ist sie eine kalorienarme Delikatesse.
Die Maroni, auch Esskastanien, Maronen oder Keschte genannt wachsen auf riesigen, mächtigen Bäumen... der Esskastanie. Die Bäume können über 100 Jahre alt werden. Maroni gehören zu den Nüssen und werden im Herbst geerntet. Frische Maroni haben eine dunkelbraune glänzende Schale und einen zart süßen, nussigen und etwas mehligen Geschmack.
Ich mag eigentlich keine Maroni...
...und würde daher auch nie auf die Idee kommen mir welche zu kaufen. Vor längerer Zeit habe ich mal eine von einer guten Freundin zum probieren bekommen. Wir waren gemeinsam auf einem Martinimarkt, wo sie sich eine Tüte dieser gerösteten Delikatesse gönnte. Sie meinte ich solle doch mal eine probieren, die seien voll lecker. Naja... probieren kann ich ja mal dachte ich... dann weiss ich wenigstens obs mir viellleicht doch schmecken würde... eine genommen... in Mund geschoben... und was soll ich sagen... nein danke eine reicht vollkommen 🙂
Seitdem habe ich die Finger davon gelassen. Bis ich eines Tages in Österreich für einen Caterer gearbeitet habe. Ich sollte für ein Herbstbuffet auf einem Rundfahrtsschiff verschiedene herbstliche Desserts herstellen... darunter war Kürbiskuchen,... und Maronimousse. Naja, Maronimousse... davon hab ich noch nie gehört... schmeckt das überhaupt?
Ja es schmeckt... und sogar richtig lecker. Aber pure Maroni mag ich bis heute immer noch nicht. Die Kombination aus weißer Kuvertüre und luftig lockerer Sahne machts wahrscheinlich aus 😀
Was würde daher nun besser zum Herbst passen als ein mürbes Tartlette gefüllt mit locker luftigem Maronimousse, belegt mit gedünsteten Äpfeln und gehackten gerösteten Mandeln darüber gestreut.
Hier also nun mein Rezept... für euch erfunden, gebacken, getestet, vernascht und für gut befunden 😉
Ergibt etwa 6 Tartelettes mit ∅ 8cm.
Für den Mürbteig:
125g weiche Butter
60g Zucker
1 Ei
250g Mehl
Zitronenschale
Vanille
- Die weiche Butter und den Zucker verkneten.
- Die restlichen Zutaten dazu geben und verkneten bis man einen schönen klumpen Teig hat.
- Den Teig etwas kühl stellen, dann lässt er sich später besser ausrollen.
- Teig ausrollen und die Tartlettesformen damit auslegen.
- Bei 200°C backen.
Für die gedünsteten Äpfel:
600ml Apfelsaft
50g Zucker
2 Äpfel
- Die Äpfel schälen und entkernen.
- Apfelsaft und Zucker in einen Topf geben.
- Die Äpfel dazu geben und bei mittlerer Stufe weich kochen.
- Die Äpfel immer mal wieder wenden, dass der Apfelsaft überall an die Äpfel hinkommt.
Für das Maronimousse:
200g Maronipüree gekauf oder selbst gemacht
3 EL Kirschwasser
1 Eigelb
100g weiße Kuvertüre
300g Sahne
- Das (selbstgemachte) Maroniprüree mit dem Kirschwasser und dem Eigelb verrühren.
- Weiße Kuvertüre schmelzen.
- Die Sahne steif schlagen.
- Dann zuerst die flüssige Kuvertüre zum Maronipüree geben und danach die Sahne unterheben.
- Das Maronimousse kühl stellen.
Zum Drüberstreuen:
Mandeln, gehackt
- Die gehackten Mandeln auf ein Backblech mit Backpapier verteilen und bei 200°C im Backofen rösten bis sie etwas braun geworden sind.
- Dann abkühlen lassen.
Zum Schluss:
- Mit einem Spritzbeutel mit Lochtülle die Maronimousse auf die Mürbteigtartlette spritzen.
- Die gedünsteten Äpfel in Viertel schneiden.
- Dann so in Scheiben schneiden, dass der Apfel oben noch zusammen ist. Die Scheiben auseinander machen und auf das Maronimousse legen.
- Oben die gerösteten gehackten Mandeln drüber streuen.
- Fertig ist das Herbstküchlein.