Maroni-Muffins

Von Turnfieber

Ein Sonntag im Oktober. Die Sonne scheint, die Blätter rauschen. Das Thermometer zeigt 19 Grad. Goldener kann der Herbst kaum sein, vor allem nach zwei nasskalten, grauen und ungemütlichen Regenwochen.

Ich möchte nichts anderes, als durch den Wald laufen. Das Rascheln des Laubes hören, die frische Waldluft atmen und den Tag einfach nur genießen. Tja, unser Sohn findet diese Idee überhaupt nicht gut. Langweilig, anstrengend, blöd. Spielplatz ginge klar, Cafébesuche würde er auch mitmachen, aber am liebsten möchte er Skateboard fahren.

Trotzdem habe ich ihn überreden können, mit uns in den Wald zu kommen. Nicht das raschelnde Laub haben ihn überzeugt. Nicht die frische Waldluft oder die Eichhörnchen, die wir womöglich sehen werden. Seine Begeisterung war geweckt als ich vorschlug, Maronen zu sammeln und anschließend daraus einen Kuchen zu backen.

Perfekte Sonntagsbeschäftigung: Maronensammeln

Innerhalb von zehn Minuten sind wir fußläufig im Wald und da stehen unzählige Maronenbäume. Esskastanien dürfen wir nicht sagen, das führt nur zu endlosen Diskussionen, dass es doch Quatsch sei, dass man diese Kastanien denn essen dürfe und andere nicht. Deswegen bei uns konsequent: Maronen.

Gesammelt haben wir viel zu viele. Aber es hat so einen Spaß gemacht, wir konnten einfach nicht aufhören. Und wenn wir gerade beschlossen hatten, unsere Sammelaktion nun endlich zu beenden, dann hat uns eine dicke, wunderschöne Marone angelacht, die wir natürlich auch noch mitnehmen mussten. So ging das immer weiter.

Als wir dann endlich zu Hause angekommen waren, haben wir die Maronen mit einem tiefen Kreuz eingeschnitten und für 20 Minuten in gesalzenem Wasser gekocht. Anschließend haben wir unsere Beute abgegossen und bei 200 Grad Ober- und Unterhitze für 20 Minuten in den Ofen geschoben.

Anschließend haben wir die Maronen geschält. Dabei haben wir gemerkt, dass das Schälen immer mühsamer wurde, je mehr die Maronen abgekühlt sind. Aus etwa einem Viertel der Maronen haben wir Muffins gebacken, aus einem Viertel eine Suppe gekocht und aus der restlichen Hälfte haben wir einen Maronen-Aufstrich gemacht, den wir größtenteils eingefroren haben.

Rezept für zwölf Maroni-Muffins

  • 200 Gramm Dinkelmehl von der Biomühle Eiling
  • Drei gehäufte Esslöffel Backkakao
  • Einen Teelöffel Zimt
  • Drei Esslöffel Agavendicksaft
  • Drei Esslöffel Sonnenblumenöl
  • zwei gestrichene Teelöffel Natron
  • Etwa 100 Milliliter Hafermilch
  • Etwa 250 Gramm Maronenpüree (dazu habe ich etwa 200 Gramm geröstete Maronen unter Zugabe von Hafermilch und etwas Vanille so lange püriert bis eine cremige Konsistenz entstanden ist)

Zunächst habe ich das Dinkelmehl, den Backkakao, den Zimt, den Agavendicksaft, das Sonnenblumenöl, das Natron und die Hafermilch verrührt bevor ich das Maronenpüree ebenfalls untergerrührt habe. Den Teig habe ich anschließend in eine mit Sonnenblumenöl geölte Muffinform gegeben und bei 175 Grad Umluft für etwa 25 Minuten gebacken.

Die Muffins sind total fluffig und super lecker geworden. So lecker, dass unser Sohn am nächsten Tag im Kindergarten jedem erzählt hat, dass das schönste am Wochenende das Maronensammeln und die leckeren Muffins waren.