Marokko: viele Fische und auch im Muger

Von Der Muger @derMuger
Die ganze Nacht donnern und tosen die Wellen ans Ufer. Am Morgen sind sie weit aber aussen, Ebbe. Auf den nun freiliegenden und grünbewachsenen Felsen sind Frauen unterwegs und fangen Muscheln. Ein Bub jagt in den kleinen Tümpeln Tintenfische. Die Sonne lugt blind durch den Morgendunst.
Wir fahren gemütlich an der Atlantik-Küste entlang heimwärts. In Essouiriya sehen wir in der Ferne einige Fischerboote. Die wollen wir uns ansehen und landen so Mitten im Hafen. Die Fischer kommen grad mit den Fängen der letzten Nacht heim.
Kistenweise werden die Fische mit Eselkarren in die Fischhalle gebracht. Einige Käufer sind zwar da, aber die tun vorerst bloss schauen. Ich auch.
Vom Meer her schleicht der Nebel übers Land. Mal dichter, dann wieder etwas lichter. Wir trödeln weiter nordwärts. Kaltfeuchte Nebelschwaden.
Dann halten wir bei einem Fisch-Restaurants am Strassenrand. Wir setzen uns hin und schon kommt der Kellner und stellt ungefragt dreierlei Saucen und zwei Teller gebratenen Fischen hin. Wer sitz, soll essen!
Also essen wir gebratene Fische. Frau G. tut mag Fisch am Stück nicht so. Denn sie will nicht von ihrem Essen angeschaut werden. Aber heute beisst sie sich tapfer durch.
Der Morgennebel bleibt auch nachmittags. Immer wenn die Strasse etwas weiter vom Meer weg verläuft, haben wir blauen Himmel und Sonne. An der Küste dann wieder gräulichen Nebeldunst. Am Strand von Oualidia verkauft ein Mofa-Bursche fangfrische Austern und Langusten. Um zu zeigen wie frisch seine Langusten sind, kneift er sie ins Auge – und sie rollt sich reflexartig zusammen! Ob das wirklich Frische bedeutet?
Wir übernachten auf dem grossen Parkplatz mitten in Oualidia. Die Abendsonne verdrängt den Nebel und die Möwen schnäbeln im Unrat herum. Es ist kühl und sauromantisch.
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