Erst fahren wir nach Midelt zum Einkaufen und dann weiter nach Süden. Kurz nach Er-Risch zweigen wir ab und fahren nach Osten. Hier war bis in die 90-er Jahre das „Camp de Tazmamart“, ein geheimes Militärgefängnis und ein Schandfleck in Marokkos Geschichte.
Wir fahren weiter ostwärts bis zum Dorf Gourrama. Hier war einst der bekannte Schriftsteller Friedrich Glauser als Legionär stationiert. Und so heisst auch sein bekanntestes Buch: „Gourrama“. Wir schauen uns die alte Kasba an (n32.34167, w4.08587). Viel ist von der alten Lehm-Stadt nicht mehr da, bloss noch ein paar Mauern und Stümpfe.
Im nahen Toulal befindet sich auch das Grab von Rabbi Itshak Abehssera (n32.30967, w3.98579). Zum Jahrestag versammeln sich hier Juden aus der ganzen Welt um zu beten und zu feiern. Und dieser Tag war – gestern!
Als wir heute am abgelegenen Wallfahrtsort ankommen ist grad das grosse Aufräumen im Gange und zahllose Polizisten und Soldaten stehen herum. Etwas zuviel Kasernen-Charme für meinen Geschmack, so lassen wir das mit dem Grabbesuch und fahren weiter.
Die Strasse kurvt durch ein hübsches Flusstal mit schönen alten Lehmdörfern. Richtig malerisch. Am Ende des Tales bauen sie aber grad eine Staumauer; und wies ausschaut wird das Tal schon bald im See untergehen.
Zum z’Nacht essen wir mein zuhause eingekochtes Bœuf Stroganoff. Gefrässiges Schweigen und wohliges Grunzen rundum.