Marokko: entbeinte Kühe und die Erotik

Von Der Muger @derMuger
Heute ist Wochenmarkt. Als wir ankommen sind alle andern schon da. Emsiges Treiben. Um den Honighändler schwirren die Bienen und der Metzger hat zweimal vier Kuhbeine vor den Laden drapiert.
Ich kaufe genau das gleiche Tajinegewürz, das ich gestern in einer Strassenküche gesehen habe. Laut dem Etikette besteht es aus fast 100% Chemie und der Rest ist künstlicher Farbstoff.
Nach vier Nächten in und um Tafraout ist nun Zeit zur Weiterfahrt. Wir mowagen auf der kleinen Landstrasse nach Igherm; und weiter. Die Hügel sind karg und manchmal richtig hohe Berge. Gelegentlich sehen wir Schafe, ab und zu mal ein Dorf. Sonst ist nicht viel; und es ist nicht mehr so kalt und wunderschön.
Wir übernachten in einem kleinen trockenen Flusstal. Die Abendsonne versteckt sich frühzeitig hinter einem Berg. Dafür werden wir dann Morgen früh Morgensonne haben.
So – und nun erzähle ich euch mal, wie es im Mowag innen ausschaut. Unser Motorhome ist dreigeteilt: Ganz vorne sitzt rechts der Kapitän Raja. Ich sitze links und der Motor zwischen uns hat die Grösse eines mittleren Kühlschrankes und macht donnernde Geräusche.
Im mittleren Bereich befinden sich das Entree und ein grosser Schrank mit allem drin, was man so braucht. Der grösste Raum in unserem Caravan befindet sich im Heckbereich. Da wo einst die Postsäcke lagen, befinden sich nun die Küche und die Bett-Tisch-Sitz-Kombination. Wir benutzen aber nur die Bett-Funktion; ich rechts, Raja links, dazwischen ist Abstand.
Über unserem Bett hat es zwei kleine Lämpchen mit romantischen Schirmchen. Als ich Raja fragte, wo der Lichtschalter dafür sei, sagte er: «nix da, das ist das Vögler-Licht». Ja - in dem Fall lasse ich wohl besser die Finger davon.
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