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Nach dem wir unsere Post und unseren Haushalt erledigt haben, beschliessen wir die Schönwetterlücke zu nutzen und einen Ausflug zu machen. Nach Foum Draa, da wo der Fluss Draa in den Atlantik mündet.Von hier führen gut 32 Kilometer Piste direkt dahin. Unterwegs sehe ich in der Ferne einen Panzer-Schrottplatz. Also quer hinüber und die Dinger anschauen. Knapp bevor wir da sind kommen zwei Männer gelaufen und fuchteln wild mit den Armen. Dies sei ein Sperrgebiet, militärisch, geheim, nix für uns. Ich entschuldige meine Unwissenheit und besänftige die beiden mit einer Packung Keksen.
In Foum Draa blicken wir hinunter in die Flussmündung. Die Flut drückt gerade herein und die Möwen hocken auf den Felsen und beraten den Tagesplan.
Nach weiteren 30 Kilometer kommen wir wieder nach Tan-Tan. Etwas ausserhalb besuchen wir den grossen Festplatz, wo jedes Jahr der „Moussem“ stattfindet; ein religiöses Fest mit Reiterspielen und Volksfest.
Auf dem Hügel stehen zwei Beton-Kamele (N28.4596, W11.1008). Ich verstecke mich dahinter, aber irgendwie findet mich Frau G. sofort. Auf der anderen Seite des Berges ist eine längst verlassene Siedlung und das Grab vom Scheich Mohamed Laghdaf Ma el Ainin (N28.4602, W11.0892), einem hochverehrten Widerstandskämpfer gegen die Kolonialmächte Frankreich und Spanien. Er ist übrigens der Sohn vom von Scheich Maouelainin aus Samara.
Mitten im Fluss Oued Khil stehen die Überreste eines gemauerten Schiffes. Im Bug steht eine Palme, im Heck ist ein Kiosk und im Rumpf ein Schwimmbad. Jetzt ist es aber nur noch ein Wrack - und dem Fluss fehlt das Wasser.
In Tan-Tan kaufen wir Proviant und sitzen ausgiebig im Café. Dann machen wir uns auf den Weg nach Guelmin. Die Wolken stürmen über den Himmel, aber zwischendurch scheint auch die Sonne. Bunte Landschaft und zwei freundliche Polizeikontrollen.
Wie es der Zufall so will, kommen wir mitten in Guelmin direkt vor dem BAHJA-SNACK zum Stehen. Wir mampfen gemischten Salat, Bohneneintopf und gebratenen Fisch. Frau G. stattdessen Huhn mit Gemüse. Schmeckt gut und dann platzt ein Regen über uns. Gut dass unsere Wohnung gleich vor der Tür steht.Wir übernachten am Stadtrand auf dem Knutsch-Platz der einheimischen Jugend. Es regnet mehr oder minder meistens. Die Liebespaare scheint das aber nicht zu stören.Jetzt wo sie in der Schweiz auf Sommerzeit umgestellt haben, beträgt die Differenz schon zwei Stunden. Und ich bin am Abend noch müder als vorher.
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