Marketing-Mix in der Gastronomie

Von Franz Bernthaler

Jeder spricht vom Marketing-Mix. Doch was ist damit genau gemeint? Vor der Einführung eines Produktes oder der Bekanntmachung einer Dienstleistung sollte man sich Gedanken über die Vermarktung machen.  Es gibt verschiedene Variationen an Marketing-Mix Modellen, das Grundgerüst besteht aus den sogenannten vier „P“s: Product (Produktpolitik), Price (Preispolitik), Promotion (Kommunikationspolitik) und Place (Distributionspolitik). Da eine Dienstleistung nicht mit herkömmlichen Produkten vergleichbar ist, sollten zusätzlich Personen (People), Prozesse (Processes) und das Umfeld (physical Facilities) berücksichtigt werden.

Product (Produktpolitik)
Vorrangig geht es bei einem Unternehmen um seine Produkte/Dienstleistungen. Dienstleistungen sind schwieriger zu analysieren, sie können nicht wie Produkte durch Größe, Qualität, Verpackung und Zubehör punkten. Da sie von Menschen abhängig sind variiert die erbrachte Leistung. Ziel ist es, die Anforderungen des Kunden zu erfüllen, bestehende Kunden anzusprechen, zusätzliche Nachfrage zu erzeugen und sich von Mitbewerbern abzuheben.

Promotion (Kommunikationspolitik)
Bedeutend für Gastronomie-Unternehmen sind die Positionierung am Markt und die Unterscheidung von der Konkurrenz. Die Kommunikationspolitik transportiert das Unternehmens-Image nach außen. Informationen über das Leistungsangebot werden aufbereitet und einheitlich präsentiert und so die Vorteile für Gäste hervorgehoben. Die daraus entstehende Corporate Identity soll sich in den Köpfen der Kunden einprägen und sie an das Restaurant erinnern. Ebenso wichtig ist die interne Unternehmenskommunikation, denn auch die eigenen Mitarbeiter sollen sich mit dem Image identifizieren können.

Place (Distributionspolitik)
Wie kommen die Produkte und Dienstleistungen nun an den Kunden? In der Distributionspolitik werden optimale Vertriebswege geregelt. Aufgezeigt werden Kaufgewohnheiten der Zielgruppe und ihre bevorzugte Medienbenutzung um so die entsprechenden Kommunikationskanäle auszuwählen.

Price (Preispolitik)
Der Preis muss dem jeweiligen Genre entsprechen, er richtet sich nach den wechselnden Umständen am Markt und passt sich an die Preisgestaltung der Konkurrenten an. Entscheidend ist, wie man gewinnbringend arbeiten kann und welchen Preis der Kunde akzeptiert. Der Endpreis der Dienstleistung ist schwer zu ermitteln. Er setzt sich zusammen aus Materialkosten, Aufwandskosten, Betriebskosten und Servicekosten. Es gibt viele Faktoren, die dem Gast nicht berechnet werden können, aber den Wert der Dienstleistung steigern.

Dienstleistungen können, im Gegensatz zu physischen Produkten, nicht im Vorhinein bewertet werden. Ihre Qualität ist abhängig vom Raum, von den Mitarbeitern und vom Preis. Da die Leistungen von Menschen ausgeführt werden variiert ihre Beschaffenheit – sie ist nicht greifbar (tangibel), unbeständig (variabel), vergänglich (temporär) und wechselseitig (interaktiv). Für eine ausreichende Analyse einer Dienstleistung sind demnach weitere drei „P“s erforderlich: People, Process und physical Facilities.

People (Personalpolitik)
Mitarbeiter machen die Dienstleistung aus. Ihr Verhalten wird auf den Gastronomie-Betrieb zurückgeführt. Training und Schulungen sind daher unumgänglich, vor allem der Bereich der Kundenbetreuung und soziale Kompetenzen müssen gefördert werden. Wichtig ist eine gezielte Personalauswahl bereits im Vorfeld. Passt der Bewerber in mein Unternehmen, stimmen die Qualifikationen und Kompetenzen mit meiner Unternehmensphilosophie überein?

Process (Prozessmanagement)
Dienstleistungen in der Gastronomie können vor allem als Prozess verstanden werden, da diese mit verschiedenen Leistungen verbunden werden. Vom Besuch eines Restaurants, zur Bestellung bis hin zum Bezahlen werden die einzelnen Abläufe als Gesamtheit bewertet.

Physical Facilities (Ausstattungspolitik, Umfeld)
Die Qualitätswahrnehmung der Kunden spielt hier eine große Rolle, betrachtet wird die Infrastruktur in einem Gastronomie-Unternehmen. Welche Ausstattung sollte vorhanden sein, wo ist der Standort, welche Art des Lokals ist zu erwarten. Dienstleistungen sind leicht austauschbar, oft entscheidet die Umgebung darüber, ob sich Kunden für ein bestimmtes Restaurant entscheiden.

Der Marketing-Mix ist eine Kombination aus absatz- und beschaffungspolitischen Instrumenten zur bestmöglichen Erreichung von Marketingzielen in einem Unternehmen. Um sich am Markt erfolgreich zu positionieren und die bestmögliche Beziehung zwischen Kunden und Unternehmen zu garantieren bedarf es der optimalen Verknüpfung aller „P“s. Culinarius unterstützt Sie gerne bei der Erstellung und Umsetzung Ihres Marketingkonzepts. Vereinbaren Sie gleich einen unverbindlichen Gesprächstermin unter office@culinarius.at.

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