Nachdem 1964 das erste mal die olympischen Sommerspiele in Tokyo und somit in Asien stattfanden, kommen diese 2020 ins Land der aufgehenden Sonne zurück. Bevor aber die wirklichen Athleten im nächsten Sommer in Tokyo um Goldmedaillen kämpfen, dürfen Mario, Sonic und ihre Freunde schon jetzt ran. Nachdem sie 2018 eine Auszeit genommen hatten und die Lizenz exklusiv an Ubisofts Steep ging, sind sie bei ihrem Heimspiel wieder mit dabei.
Mehr als 30 Disziplinen in Tokyo
Der Start der Serie liegt schon einige Jahre zurück, 2007 erschien das Spiel erstmals für die Wii zu den olympischen Spielen in Peking und im darauffolgenden Jahr auch für den Nintendo DS. In Kombination mit der Bewegungssteuerung bei der Wii und später der WiiU konnte das Spiel seine Stärken ausspielen, die beim DS und 3DS für erhebliche Spielspaß Einbuße sorgten.
Natürlich bieten sich nicht alle Sportarten für alle drei Varianten an, so dass teilweise nur zwei oder nur eine Variante gewählt werden kann. Fußball und Karate beispielsweise kann nur mit den Knöpfen gesteuert werden, beim Diskuswerfen fehlt dafür die Doppel-Controller Version und Boxen kann in der Bewegungssteuerung nicht nur mit einem Joy-Con gespielt werden. Macht ja auch Sinn. Man muss hier definitiv mal ausprobieren wie es für einen selbst am besten passt. Zur Hilfestellung und damit man nicht planlos durch die Disziplinen stolpert, bekommt man zu Beginn bei jeder Steuervariante das passende Tutorial angezeigt.
Im Dialogfenster gefangen
Neben dem Einzelspiel, wo man eine Disziplin nach der anderen wählen und spielen kann, ist der Storymodus das Herzstück des Spiels. Hierbei wird man mit den bekannten Figuren aus dem Mario und Sonic Universum durch das gastgebende Tokyo gescheucht und bekommt es eingerahmt in eine Geschichte mit allen Sportarten und vielen Hintergrundinfos zur Stadt und den olympischen Spielen zu tun.
Keine wirkliche Olympiade, keine Spieler
Wo die Mario & Sonic Reihe eigentlich schon immer punkten konnte, war der Mehrspielermodus. Vor allem lokal ist sie nach wie vor ein Spielspaßgarant wozu ich auch mal meine Freundin bekomme mitzuspielen, die ansonsten herzlich wenig mit Videospielen anfangen kann. Lokal kann man sich mit bis zu vier Spielern zusammenschließen und online mit bis zu acht Spielern.
Wie es Online aussieht kann ich ehrlich gesagt nicht wirklich beurteilen, da ich bei zahlreichen Versuchen nicht ein Mal Spieler finden konnte. Egal ob Rangliste oder offenes Spiel, verschiedene Sportarten oder auch andere Steuerungsarten, der Timer bei der Spielersuche endete immer bei null ohne einen Treffer zu haben. Dass der Online-Mehrspieler schon so kurz nach dem Release wie leergefegt ist, kann kein gutes Zeichen sein. Während der Weihnachtstage wird man hier eventuell noch mal Glück haben, da einige Konsolen den Besitzer gewechselt haben und die bereits vorhandenen Spieler mehr Zeit haben.
Fazit
Mario & Sonic bei den olympischen Spielen Tokyo 2020 hat viel Potential, leider wurde aber auch wahnsinnig viel davon verschenkt. Zwar machen die einzelnen Sportarten vor allem mit der Bewegungssteuerung viel Spaß, allerdings wurde versäumt mit einem Party geeigneten Mehrspielermodus mehr Langzeitmotivation zu erzeugen. Der Storymodus ist mit seinem viel zu vielen textbasierten Dialogen zudem schnell langweilig und Online war in unserem Test gar nichts los. Ich fürchte, dass das Spiel so schnell aus den Switch Konsolen vieler Spieler verschwinden wird.