Der Freundeskreis des Willy-Brandt-Hauses und das Italienische Kulturinstitut Berlin präsentieren ab 10. November die Ausstellung “Orte, Landschaften, Seelenzustände – Fotografien von Mario Giacomelli”. Zu sehen sind 100 zu Serien zusammengefasste Originalfotografien aus der Zeit zwischen 1952 und 1980, darunter Aufnahmen aus dem Bergdorf Scanno, perspektivisch ungewöhnlichen Landschaftsaufnahmen, aber auch seine weltbekannte Arbeit über junge Priester.
Ausstellungsankündigung
Der Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.V. und das Italienische Kulturinstitut Berlin präsentieren vom 10. November 2011 bis 22. Januar 2012 die Ausstellung “Orte, Landschaften, Seelenzustände – Fotografien von Mario Giacomelli (1925-2000)”.
“Das Unscharfe, das Lebhafte, die Körnung, das sich verschluckende Weiß, das geschlossene Schwarz – all dies ist wie eine Explosion der Gedanken und gibt ihnen ein dauerhaftes Bild. In der Fotografie treffen Harmonie des Materials und Realität aufeinander und dokumentieren in ihrer ewigen Wiederkehr das Drama des Lebens.”
Dem Freundeskreis Willy-Brandt-Haus und dem Italienischen Kulturinstitut Berlin ist es gelungen, 100 Originalfotografien von Mario Giacomelli aus der Zeit zwischen 1952 und 1980 von der Stadt Lonato auszuleihen, um sie dem Berliner Publikum erstmalig vorstellen zu können.
Der im Jahr 2000 im Alter von 75 Jahren verstorbene Italiener Mario Giacomelli ist einer der bekanntesten Künstler in der Geschichte der Fotografie des 20. Jahrhunderts. Sein außergewöhnliches Werk hat sehr früh Anerkennung gefunden. 1925 in Senigallia (Ancona) geboren, begann er Anfang der 1950er Jahre zu fotografieren. Bereits 1964 verhalf ihm eine umfangreiche Ausstellung im “Museum of Modern Art” in New York zu internationalem Ruhm. Heute befinden sich seine Bilder in den Sammlungen der größten Museen der Welt.
Seine Arbeiten fasste Giacomelli bevorzugt in Serien zusammen. Die zwischen 1961 und 1963 entstandenen Fotografien zum Thema junge Priester gingen in die Fotogeschichte ein. Neben diesen werden in der Ausstellung Aufnahmen aus Scanno, dem Dorf in den Abruzzen, das schon Henri Cartier-Bresson faszinierte, zu sehen sein; mit “La buona terra” ein Bildessay über das Leben der Landarbeiter, außerdem perspektivisch ungewöhnliche Landschaftsaufnahmen und die berührende Serie aus dem Hospiz in Senigallia.
Die Auswahl der Fotografien beinhaltet alle Themen, die Giacomellis Arbeit geprägt haben: Italien, die Landschaft und das Land, menschliches Schicksal, Alter und Vergänglichkeit, aber auch Hoffnung und Liebe.
Giacomellis Fotografien bewegen sich zwischen realistischen dokumentarischen Aufnahmen und surrealistisch anmutenden Bildern. Sie lassen eine sehr eigenständige, betont grafische Bildsprache erkennen, mit der er für die Fotografie der Jahrhundertmitte neue Impulse setzte.
Die ausgestellten Arbeiten sind Leihgaben aus der Sammlung der Stadt Lonato del Garda.
Quelle: Willy-Brandt-Haus Berlin
Wann und wo
Willy-Brandt-Haus
Wilhelmstraße 140 / Stresemannstraße 28
10963 Berlin
10. November 2011 bis 22. Januar 2012
Eröffnung am 9. November 2011 um 19:30 Uhr
Redner: Gisela Kayser, Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.V. und Prof. Aldo Venturelli, Direktor Italienisches Kulturinstitut, Berlin. Elettra Di Salvo liest “Die Poesie des Augenblicks”