Feyra hat es schon in jungen Jahren zu einigem Ansehen gebracht, denn sie ist die Vermittlerin zwischen der Mutter des Sultans und der restlichen Welt und die Ärztin des Harems im Topkapi Palast. Doch als ihre Herrin vergiftet wird, vertraut sie ihr auf dem Totenbett das Geheimnis ihrer Abstammung an und schickt Feyra auf eine Mission nach Venedig um zu verhindern, dass die vier Reiter dort ihr Unheil verbreiten. Feyra kann die Botschaft nicht deuten, aber sie erkennt wie wichtig dieses Vorhaben ist und trifft zeitgleich mit der Pest in Venedig ein. Nun liegt es an ihr zu verhindern, dass Venedig vom machhungrigen Herrscher von Konstantinopel niedergestreckt wird.
Ein wenig habe ich „Die Heilerin von San Marco“ von Autorin Marina Fiorato mit verklärtem Blick gelesen, denn noch vor wenigen Wochen habe ich selber Venedig und den Topkapi Palast in Istanbul (Konstantinopel) bestaunt. Ich wusste daher wovon die Autorin hier erzählt und auch wenn ich nicht viel Phantasie dafür bemühen musste, weiß ich daher auch, wie genau die Beschreibungen von Marina Fiorato zutreffen und wie gut sie den Flair beider Städte eingefangen hat.
Im Mittelpunkt der Ereignisse stehen eine junge Ärztin aus der Türkei und ein junger Arzt aus Italien, die unterschiedliche Heilmethoden erlernt haben und verschiedene Theorien von Körpersäften und Miasmen verfolgen. Herrlich fand ich daher ihre Streitgespräche, vor allem vor dem Hintergrund des medizinischen Wissens der heutigen Zeit.
Auch die Gegenüberstellung der beiden unterschiedlichen Kulturen inklusiver aller Vorurteile hat mir gut gefallen und die Dialoge dafür gesorgt, dass man sich sehr nah am Geschehen fühlte. Die Pest als Strafe Gottes und der Wunsch eine Kirche zum Gefallen Gottes zu errichten rundete dies noch ab und hat bei mir dazu geführt noch ein wenig mehr zu dem Themen im Internet zu recherchieren. Insgesamt ist es der Autorin hier sehr gut gelungen Fakten mit Fiktion zu verbinden und das Interesse des Lesers zu wecken, wobei jedoch vieles der Phantasie der Autorin entsprungen ist.
Dennoch habe ich „Die Heilerin von San Marco“ sehr gerne gelesen und kann daher auch nur wenig Negatives sagen.
Empfehlen kann ich das Buch an alle Leser die sich für die Epoche, die Städte Venedig und Konstantinopel und die Themen Medizin und kulturelle Differenzen interessieren.
So habe ich bewertet:
Weitere Informationen zum Buch und zur Autorin finden sich auf der Homepage vom Limes Verlag.