in vielen ländern ist es ja etwas ungewöhnliches süßes als hauptspeise zu essen. als österreicherin ist man aber von kindheit auf daran gewöhnt und so gehören auch marillenknödel dazu. ich erinnere mich noch sehr gut an die flaumigen knödel meiner oma, traditionell mit einem stück zucker drinnen. ein glas milch dazu durfte natürlich auch nicht fehlen. es gibt zwar auch ganz gute tiefkühl-produkte aber fruchtknödel sind echt so leicht und schnell selbst zu machen, da muss man nicht auf die convenience variante zurückgreifen.
und ja die marillenzeit ist eigentlich schon vorbei, aber vielleicht bekommt ihr ja noch welche oder habt welche eingefroren bzw. könnt ihr den teig auch für zwetschken verwenden oder zb auch nougatknödel daraus machen. ein rezept für zwetschkenknödel gibt es schon auf dem blog, ich habe den teig allerdings jetzt abgeändert und muss sagen finde ihn besser als den anderen (unbedingt den topfen abtropfen lassen, das macht die flaumigkeit des teiges aus). entgegen dem traditionellen rezept ersetze ich den kern der marille mit einem stück schokolade. ihr könnt aber auch ein stück würfelzucker oder marzipan verwenden. die knödel kann man auch sehr gut auf vorrat machen. einfach die fertigen, noch rohen knödel einfrieren. die gefrorenen knödel dann im siedenden wasser etwa 15-20 min gar kochen.
beim ersten bissen in den marillenknödel hab ich mich in meine kindheit zurück versetzt gefühlt. genau das liebe ich an essen – die damit verbundenen erinnerungen und eindrücke, die man auch dadurch wieder zum leben erwecken kann.
zutaten (ca. 9 knödel)
- 250 g topfen (kein magertopfen)
- 120 g mehl
- 1 ei
- 25 g sehr weiche butter
- 30 g zucker
- 1 prise salz
- 9 marillen (oder anderes obst)
- 9 stückchen schokolade
- ca. 20 g semmelbrösel pro knödel
- ca. 1-2 el staubzucker (für 4-8 knödel)
- etwas butter
ein sieb über einen topf hängen und mit einem feinen tuch (zb einer stoffwindel) auslegen. den topfen darauf geben, tuch darüber schlagen und mit zb einer dose beschweren. für min 1-2 stunden oder über nacht in den kühlschrank. die feuchtigkeit des topfens wird vom tuch aufgesaugt und ihr erhaltet eine kompakte masse.
den topfen mit mehl, ei, weicher butter, zucker und salz zu einem glatten teig verarbeiten (entweder per hand oder in der küchenmaschine). der teig soll etwas klebrig sein, aber nicht an den händen kleben bleiben. ist er zu klebrig noch etwas mehl einarbeiten. aber aufpassen: umso mehr mehl im teig, umso kompakter (also nicht so flaumig) wird auch der knödel. wenn zeit ist teig eine halbe stunde im kühlschrank rasten lassen.
die marillen zur hälfte aufschneiden, kern entfernen und mit schokolade ersetzen. eine etwa esslöffelgroße portion vom teig abnehmen, in der handfläche zu einem flachen kreis formen. marillen mit der aufgeschnittenen seite nach unten auf den teig legen und teig runderhum verschließen, kurz in den händen rollen um einen glatten knödel zu bekommen. so mit dem rest des teiges verfahren.
einen großen topf wasser zum sieden bringen, leicht salzen und die knödel darin etwa 10-13 min ziehen lassen. wenn sie sich an der oberfläche drehen sind sie fertig.
für die brösel etwas butter in einer pfanne schmelzen, brösel dazu und goldbraun rösten. dann staubzucker darüber sieben und untermischen.
die fertigen knödel mit einer schaumkelle aus dem wasser heben und sofort in den bröseln wälzen. mit staubzucker bestreut servieren.