Marianne Hainisch – oder wie der Muttertag nach Österreich kam

Von Angelikadiem

Vielen Frauen ist Anna Maria Jarvis ein Begriff, gründete sie doch 1907 den Muttertag als Gedenktag für ihre eigene Mutter, die ihrerseits eine bekannte Verfechterin der Frauenrechte gewesen war.

Seit 1914 feiert man in den USA offiziell den Muttertag und von dort aus verbreitete er sich in die ganze Welt.

Dass er in Österreich durchgesetzt wurde, verdanken die Mütter hier dem Bundespräsidenten Micahel Hainisch (1920 bis 1927 im Amt). Die dafür notwendige Geisteshaltung vermittelte ihm seine Mutter Marianne Hainisch. Die 1939 geborene Marianne Perger, Tochter eines wohlhanbenden Fabrikanten heiratete schon mit 18 Jahren den Fabrikanten Michael Hainisch. Sie verschloss ihren Blick nicht vor der Ungleichbehandlung von Frauen und Männern und vor den sozialen Nöten.

Sie forderte bessere Bildung für die Frauen, vor allem den Zugang zu Gymnasien und Gewerbeschulen.  Hartnäckig blieb sie am Ball bis es 1900 soweit war und die erste Frau ihr Studium an einer Universität beendete.Sie war Mitbegründerin des ersten Mädchengymnasiums.

Marianne Hainisch gründete 1899 den Bund der österreichischen Frauenvereine, der sich 1904 dem internationalen Council of Women anschloss. Bis 1924 leitete sie diese Vereinigung.Auch kämpfte Marianne Hainisch für das Frauenwahlrecht und 1919 wurde es Wirklichkeit.

Ihre politi.sche Aktivität konzentrierte sich neben dem Frauenrecht nach dem ersten Weltkrieg auf die Friedensbewegung, sie setzte das Werk Bertha von Suttners fort. Nach elf Jahren Mitgliedschaft in der Demokratisch Bürgerlichen Partei gründete sie die Österreichische Frauenpartei, doch diese wurde 1934 aufgelöst, da sie beim einzigen Antreten (Innsbrucker Kommunalwahl) kein Mandat erreichen konnte.

Nur zwei Jahre später 1936 verstarb Marianne Hainisch im Alter von 97 Jahren.

Hätte eine Frauenpartei heute eine Chance?