Vor kurzem durfte ich ihr noch die "letzte Ölung" spenden. Ein sehr beeindruckender Ritus. Heißt es doch: "Der Päpstliche Segen, den ich Ihnen nun erteile, ist ein besonderer Dienst der Kirche an den Kranken. Die Kirche hilft Ihnen durch die ganze Kraft der Fürbitte in der endgültigen Bewältigung der Schuld. Vertrauen Sie daher auf Gott! Er vergibt Ihnen. Seine liebende Hand führt Sie durch den Tod zum Leben. Aufgrund der mir vom Apostolischen Stuhl verliehenen Vollmacht gewähre ich dir vollkommenen Ablaß und Vergebung aller Sünden im Namen des Vaters und des Sohnes + und des Heiligen Geistes."
An dieser Stelle bin ich immer wieder tief ergriffen. Welch eine große Liebestat, einem Sterbenden dieses zusprechen zu dürfen. Vollkommener Ablaß und Vergebung aller Sünden.
Des weiteren bin ich über das Sterbedatum erstaunt. Der erste Samstag im Monat, der Herz Mariä Samstag ist. An diesem Tag ist die liebe Person verstorben. In ihrer Handtasche fanden sich zwei Rosenkränze und eine wundertätige Medaille.
In früheren Gesprächen erzählte sie zwar, daß sie in ihrer Kindheit nicht immer Lust am Rosenkranzgebet hatte, besonders wenn ihrer Eltern sie zwangen. Dennoch werden auch diese Ave Maria in der Sterbestunde erhört: "…jetzt und in der Stunde unseres Todes!"
Herr schenke ihr das ewige Leben.
Und das ewige leuchte ihr.
Laß sie ruhen in Frieden.
Amen.