Maria half den Bluthundleuten

Von Wanderwidmer

Gubel (ZG): Die museale Bloodhoundstellung und das nahe Kloster "Maria hilf".

Am Samstag stellte uns die Wanderung bei Menzingen ein Rätsel. Da war vor dem Kloster Gubel ein per Drahtzaun gesichertes Grossgelände. Etwas Militärisches, aber was? Zuhause fand ich die Lösung. Es handelt sich um Europas letzte integral erhaltene Bloodhound-Stellung, die mittlerweile von einer Stiftung als Museum geführt wird. Bloodhound, das waren Boden-Luft-Lenkraketen, die kombiniert mit einem Radarsystem den Luftraum sicherten. 1961 fiel hierzulande der Kaufentscheid, 300 Millionen Franken kosteten allein die auf sechs Stellungen verteilten Bloodhound-Feuereinheiten. 30 Jahre waren sie nach dem aufwändigen Bau einsatzbereit - bis sie wie alle Technik veraltet waren und gegen die Jahrtausendwende hin ausgemustert wurden. Auf dem Gubel zeigten sich übrigens die Kapuzinnerinnen des erwähnten nahen Klosters "Maria Hilf", als der Bloodhound kam, kooperativ. Sie gaben Land und erhielten im Gegenzug ein anderes Grundstück. Sollte freilich eines Tages das Museum aufgelöst werden und das Militär weichen, hätten sie das Recht zum Rückkauf. Aus der Sicht des Wanderers eine Win-Win-Situation. Der herrlichen Hügelkuppe hat das Militär mässig zugesetzt, die meisten Bauten sind unterirdisch. Und sollten die Nonnen wieder zum Zug kommen, werden sie wohl auch nicht gleich eine perverse Millionärs-Überbauung lancieren.