Ist ein Marderschutz tatsächlich notwendig? Der Marder sieht doch so klein und niedlich aus. Aber täuschen Sie sich nicht: Ein Marder ist ein neugieriges, kleines Raubtier, welches sich sehr gern in der Nähe der Menschen aufhält. Der Marder nutzte schon früher alte Ställe und Verschläge und machte sich über das Nutzvieh her. So mussten dann häufig Hühner oder kleine Säugetiere wie Kaninchen, etc. dran glauben.
Doch auch heutzutage folgt der Marder dem Menschen bis in die Städte hinein. Er nutzt die Dachböden der Häuser oder die Motorräume der Autos. Problematisch ist hierbei nur, dass er auf seinem Weg eine Spur der Verwüstung hinterlässt. Im Auto zerbeisst er Kabel und Schläuche, so dass es zu schweren Motorschäden kommen kann.
Auch auf dem Dachboden knabbert er gern einmal an einem Kabel. Viel lieber jedoch zerstört er die Isolierung auf dem Dachboden und richtet sich dort häuslich ein. Als Hausbewohner erkennt man das an den Geräuschen vom Dachboden, die vor allem abends und morgens zu hören sind. Schaut man dann einmal nach, sieht man Kot-, Urin- und Aasreste, die der Marder auf dem Dachboden verteilt. Hier gilt es dann den Dachboden zu schützen und den Marder zu vertreiben, bevor es zu Folgeschäden an der Haussubstanz kommen kann.
Marderschutz – Wie kann man sich schützen?
Am besten ist es, wenn der Marder gar nicht erst auf den Dachboden oder in das Auto gelangen kann. Wenn man ihm die Zugänge versperrt oder sehr stark unzugänglich macht, wird er recht schnell von seinem Ziel absehen und eine andere Behausung suchen. Schließlich hat ein Marder ein recht großes Reviert, in welchem mit Sicherheit noch mehr Häuser und Fahrzeuge stehen.
Marderschutz für den Dachboden
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Damit Sie Ihren Dachboden vor dem Marder schützen können, müssen Sie zunächst einmal feststellen wie der Marder dorthin gelangt. Stehen am Haus oder in einer unmittelbaren Umgebung von 2 Metern Schuppen, Bäume oder andere Hilfsmittel, die der Marder als Einstiegshilfe nutzen kann? Ein Marder kann immerhin bis zu 2 Meter weit springen.
Vielleicht ist es sinnvoll einen Baum zu beschneiden oder zumindest auch mit einem Marderschutz zu versehen. Ein Schuppen oder Anbau müsste ebenfalls gesichert werden. Problematisch wird das ganze, wenn es sich zum Beispiel um ein Doppelhaus oder ein Reihenhaus handelt. Idealerweise sind Sie sich mit den Nachbarn einig und sichern alle zusammen die Häuser. Wenn der Marder bei Ihnen ist, warum sollte er dann nicht auch bei den Nachbarn sein. Manchmal muss man die Nachbarn jedoch erst darauf hinweisen.
Da ein Marder auch klettern kann, untersuchen Sie auch die Dachrinnen. Mit Sicherheit erkennen Sie hier Kratzspuren von den Krallen auf dem Plastik. Die Regenfallrohre nutzt er ebenfalls zum Klettern.
Mechanischer Marderschutz
Für die Regenfallrohre gibt es sogenannte Marderabwehrgürtel. Diese befestigt man mit einem Band am Fallrohr. Durch herausstehende Metallstäbe (ähnlich wie lange Nägel) wird der Marder daran gehindert das Fallrohr hochzuklettern. Dieses System funktioniert auch für Bäume. Alternativ kann man eine Barriere mit einem breiten Metallstreifen anbringen. Hierdurch kann der Marder nicht mehr weiter klettern.
Für die Dachrinne selbst gibt es Dachrinnenbürsten, welche in die Dachrinne gelegt werden. Solche Systeme gibt es ebenfalls aus Maschendraht. Der Marder kann sich somit nicht mehr über die Dachrinne fortbewegen. Sie sollten dann jedoch häufiger die Dachrinne kontrollieren, damit es keine Verstopfungen gibt und der Wassertransport weiter funktioniert.
Elektrischer Marderschutz
Eine weitere Möglichkeit Ihr Haus zu schützen besteht in elektrischen Marderabwehrsystemen. Hierbei reichen kleine Plättchen wie im Auto oder auf dem Dachboden nicht aus. Es wird dann auf das Weidezaun-Prinzip zurückgegriffen, welches man aus der Viehzucht kennt. Es werden über den Dachrinnen und um die Regenfallrohre mit entsprechenden Isolatoren, elektrische Drähte angebracht. Berührt der Marder diese, erhält er einen elektrischen Schlag und sucht das Weite.
Egal ob nun mechanisch oder elektrisch, die gleichen Schutzmaßnahmen müssen Sie auch für eventuelle Anbauten und Schuppen ergreifen, die der Marder als Hilfsmittel verwenden könnte. Wenn es der Marder dennoch auf den Dachboden geschafft haben sollte, können Sie ihn von dort mit Marderabwehrmaßnahmen wie Ultraschall und Elektroschocks vertreiben.
Marderschutz für das Auto
Auch im Auto tobt sich der Marder sehr gern aus. Besonders wenn er Duftmarken eines anderen Marders entdeckt, versucht er diesen zu vertreiben. Leider beschädigt er hierbei die Kabel und Schläuche. Wenn Sie Ihr Auto schützen wollen und Marderspuren entdecken (zum Beispiel Tatzen auf dem Dach), sollten Sie eine gründliche Motorwäsche vornehmen lassen. Hierdurch sollten die Duftmarken des gegnerischen Marders entfernt werden. Falls das nicht hilft, gibt es noch spezielle Duftmarkenentferner im Handel. Somit sollte das Auto für den Marder unattraktiv werden.
Eine weitere Schutzmöglichkeit für das Auto ist eine Schutzmatte oder Maschendrahtzaun unter dem Auto. Diese wird von einem Marder normalerweise nur sehr ungern betreten, so dass er das Auto dann meidet. Es soll jedoch auch Marder geben, die das nicht stört und die dann trotzdem ins Auto klettern. Das wird vermutlich dann daran liegen, dass immer noch Duftmarken eines anderen Marders vorhanden sind.
Wie Sie sehen, ist man einem Marder nicht hilflos ausgeliefert und muss zusehen, wie er alles kaputt macht. Man kann Marderschutz-Maßnahmen ergreifen und den Marder vertreiben.