Marder vergiften – Achten Sie auf Artenschutz und Jagdrecht!

Von Marderchris

Darf man einen Marder vergiften? Zugegeben, so ein Marder kann schon ganz schön fies sein und im Auto Schläuche und Kabel anfressen. Aber auch von Ihrem Dachboden kennen Sie den Marder mit Sicherheit. Schon kleinste, undichte Stellen im Dach genügen und Sie haben sehr schnell einen ungebetenen Gast auf dem Dachboden. Da er nachts einen Höllenlärm verursachen kann, sind viele Anwohner schnell mit den Nerven am Ende und wollen das Tier loswerden. Schnell kommt auch der Gedanke an ein Vergiften auf. Doch ob das erlaubt ist, sehen wir uns hier einmal näher an.

In diesem Beitrag werden wir uns die folgenden Punkte näher ansehen:

Artenschutz oder Jagdrecht?

Sehr häufig hört man davon, dass ein Marder unter Arten- oder Naturschutz steht. Das trifft auch auf einige Marderarten zu. Doch die Marderart, die sehr häufig in unseren Breitengraden ihr Unwesen treibt, ist der Steinmarder. Der Steinmarder unterliegt nicht dem Artenschutz, aber dafür dem Jagdrecht. Von daher dürfen Sie nur selbst den Marder erlegen, wenn Sie über einen Jagdschein verfügen.

Jedoch dürfen Sie auch mit Jagdschein nicht einfach machen was Sie wollen. Es gibt Schonzeiten für die Jungtiere, die unbedingt zu beachten sind. Und selbst wenn Sie einen Marder töten, indem Sie ihn vergiften, ist das häufig kein dauerhafter Erfolg. Das freigewordene Marderrevier wird sehr schnell von anderen Mardern übernommen. Das Spiel beginnt dann wieder von vorn.

Vergrämen Sie den Marder

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Ein Marder hat einen anderen Lebensrhytmus als der Mensch. Wenn wir nachts schlafen wollen, ist er aktiv und macht Lauf und Fressgeräusche auf dem Dachboden. Tagsüber schläft er in der Regel auf dem Dachboden. In der Dämmerung geht er auf die Jagd.

Statt den Marder nun zu vergiften und das Revier somit für einen neuen Marder freizugeben, können Sie ihn lieber vergrämen. Hierfür machen Sie ihm den Dachboden und alle anderen Verstecke, die Sie kontrollieren, einfach unattraktiv. Sie können zum Beispiel tagsüber ein Radio auf dem Dachboden laufen machen. So wie der Marder Sie nachts nervt, ist der Marder tagsüber von der Musik genervt und sucht das weite.

Eine weitere Methode ist der Einsatz von Ultraschallgeräten oder speziellen Marder-Vergrämungsmitteln. Hiermit können Sie Ihrem Untermieter seinen Unterschlupf unattraktiv machen.

Anschließend dicht machen

Wenn Sie den Marder auf Ihrem Dachboden nicht mehr hören können, sollten Sie den Dachboden sorgfältig abdichten. Vergewissern Sie sich unbedingt vorher, dass der Marder wirklich weg ist. Wenn er noch da ist und Sie dichten den Dachboden ab, haben Sie einen eingeschlossenen Marder. Das kann ihn wütend und verzweifelt machen, so dass er sehr große Schäden anrichten kann.

Die möglichen Zugänge zu Ihrem Dachboden schließen Sie sorgfältig mit Maschendraht, Holz oder anderem Material. Prüfen Sie dann von außen alle Hilfsmittel, die der Marder zum Klettern nutzen kann. Das könnten Bäume, Dachrinnen oder Anbauten sein. Versehen diese Kletterhilfen mit einer glatten Absperrung. Somit kann er nicht mehr an den Dachboden heran kommen.

Achten Sie auf die Schonzeit

In der Zeit von März bis Juni ziehen die Marderweibchen ihre Jungen groß. Hierfür nisten sie sich an geschützten Orten ein. Das könnte zum Beispiel auch Ihr Dachboden sein.

Wenn Sie nun in dieser Zeit den Marder vertreiben und den Dachboden abdichten, haben Sie die Mutter ausgesperrt und die Marderjungen noch auf dem Dachboden. In der Regel kann man diese nicht so ohne weiteres selbst finden und sie würden sterben. Das hätte dann einen extremen Verwesungsgeruf zur Folge und zieht möglicherweise noch mehr Schädlinge an.

Daher sollten Sie in der Zeit von März bis Juni nicht gegen die Marder vorgehen. Somit kann der Nachwuchs überleben und anschließend erfolgreich vertrieben werden. Aber auf keinen Fall dürfen Sie einen Marder vergiften.