Gestern Abend im Adventskonzert in einer winzig kleinen, niederbayerischen Dorfkirche wurde eine “etwas andere” weihnachtliche Geschichte gelesen. Über die ich eben bei Katrin (https://musikhai.wordpress.com) gestolpert bin, die es heute ebenfalls hier gefunden hat. Ein kleiner, wie ich finde sehr gelungener Denkanstoß – sehr lesenswert, deshalb hiermit geteilt.
Mit dieser sowohl zum Schmunzeln als auch zum Nachdenken anregenden Geschichte wünschen wir allen ein frohes Weihnachtsfest.
Es war einmal etwa drei Tage vor Weihnachten, spät abends. Über den Marktplatz der kleinen Stadt kamen ein paar Männer gezogen. Sie blieben an der Kirche stehen und sprühten auf die Mauer „Ausländer raus!“ und „Deutschland den Deutschen“. Steine flogen in das Fenster des türkischen Ladens gegenüber der Kirche. Dann zog die Horde ab. Gespenstische Ruhe. Die Gardinen an den Bürgerhäusern waren schnell wieder zugefallen. Niemand hatte etwas gesehen. „Los, kommt, es reicht, wir gehen.“ „Wo denkst du hin! Was sollen wir denn da unten im Süden?“ „…da unten? Das ist immerhin unsere Heimat. Hier wird es immer schlimmer. Wir tun einfach das, was an der Wand geschrieben steht: ‚Ausländer raus!‘“ Tatsächlich, mitten in der Nacht kam Bewegung in die kleine Stadt. Die Türen der Geschäfte sprangen auf: Zuerst kamen die Kakaopäckchen heraus…
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