Marcel Reif bestätigt Parteilichkeit der politischen Journalisten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk

Der Fußballreporter Marc Nathan Reif ist den meisten seiner Zuhörer unter dem Namen Marcel Reif bekannt.
Reif war am 23.7.2013 Gast in der ZDF-Schwatzrunde "Lanz" und durfte dort ausgiebig Werbung für sein biographisches Buch machen.
Reif war nicht immer Sportreporter, seine Karriere beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk begann er als politischer Journalist. In diesem Zusammenhang erklärte Reif, dass eine Karriere als politischer Journalist immer in Abhängigkeit vom Wohlwollen der politischen Elite und von der eigenen Parteizugehörigkeit stand.
Zwar wurde Reif dabei vom Gesprächszensor Lanz eiligst unterbrochen, doch bestätigte Reif, dass der politische Journalismus des öffentlich-rechtlichen Rundfunks von hohen Parteifunktionären beherrscht wird und die gesamte Hierarchie des öffentlich-rechtlichen Propagandapparates mit Parteisoldaten besetzt ist.
Die ständig propagierte Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Qualitätsjournalismus entpuppt sich durch die Aussage Reifs einmal mehr als Schmierentheater für das dumme Zuschauervolk. Von der ach so geheiligten Pressefreiheit kann keine Rede sein.
Doch spätestens als Lanz und Reif betonen, heute sei diese Abhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks Vergangenheit, fällt einem wieder ein, dass diese Labersendung fürs dumm zu haltende Volk ausgestrahlt wird.

Marcel Reif bestätigt die Abhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks von den Parteieliten und dessen Parteilichkeit bezüglich deren Politik.

Erwähnenswert wäre noch, dass sich Reif, als er sich zur Auswanderung seiner aus Polen stammenden Familienach Israel äußerte, dabei gleichzeitig zum Zionismus bekannte:

Und dann gings über Israel. Eher denke ich - jeder Jude hat eigentlich die Verpflichtung und den inneren Drang - also eigentlich müßte ich in Israel leben. Das ist endlich unser gelobtes Land, also müssten wir dort leben...
Marcel Reif bei Lanz (Zitat im Wortlaut Reifs)
Diese Aussage hinderte Reif nicht daran, nur eineinhalb Minuten später von seinen Verwandten in Tel Aviv/Israel zu erzählen. Als der 19jährige Reif dort zu einem längeren Besuch weilte, mußte er sich den "inquisitorischen Fragen" seiner Verwandten stellen. "Dabei wurde kein Wort Deutsch gesprochen", Hebräisch auch nicht, aber "Jiddisch", weil uns Marcel diese deutsche Mundart (!) verstand. Die israelischen Verwandten sollen dabei Reif mit Vorwürfen darüber malträtiert haben, weil zuvor Reifs Vater mit seinem Anhang von Eretz Israel in das böse Deutschland ausgewandert war.
Doch - oh Wunder - je später dieser "traurige Abend" fortgeschritten sein soll, desto mehr "Reminiszenzen" (Erinnerungen) traten hervor:
Denn es waren alles Menschen, denen man ihre Heimat genommen hat. Manchmal denke ich, die wären lieber tot gewesen, als heimatlos (!) in einem, in einem, in einer Ecke der Welt sich wiederzufinden. Politisch korrekt, alles gut, aber es war nicht, hatte mit ihrer Heimat nichts zu tun. Und plötzlich sprach man Deutsch. Je später der Abend wurde, desto deutscher sprach man. Desto mehr erzählten die von ihrer Zeit in Berlin und vom Leben in Deutschland und desto mehr habe ich begriffen, was diesen Menschen genommen worden war. Und am Ende war es nichts mehr Inquisitorisches, sondern man spielte Rommee da. Die Damen spielten Rommee und erzählten von alten Zeiten.
Reif im Wortlaut
Als Reif uns das erzählte, setzte er übrigens eine leidvolle Mimik ein.
Nach Reifs kurz zuvor gepriesener "Verpflichtung aller Juden und von deren Drang, in Israel leben zu wollen", hört sich das nicht an.
Reif will 19 Jahre alt gewesen sein, als dies geschah. Der Staat Israel feierte also zu diesem Zeitpunkt bereits sein 20jähriges Bestehen. Das Westjordanland, Ostjerusalem, Gaza, der Golan, der Süden Libanons und der Sinai waren bereits seit einem Jahr durch Israel besetzt. Israel erlebte einen Aufschwung.
Doch Reifs israelische Verwandte wären "lieber tot gewesen, als heimatlos" in Eretz Israel ("einer Ecke der Welt") leben zu müssen. Was sie daran hinderte, im Jahre 1968 in ihre weltliche "Heimat" zurückzukehren, erzählt uns Reif ebenso wenig, wie ihn Lanz trotz dieser Widersprüche nicht ins Wort fällt, wie er es zuvor noch bei Reifs Schilderung über die Abhängigkeit des ÖRR getan hatte.

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