Ich wollte euch gerne mal das Schloss von Marburg vorstellen und die Spiegelslust, die durchaus einen Besuch Wert sind.
Wer sich generell für Schlösser und Burgen interessiert,der kann auch mal hier schauen.
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Das Marburger Schloss gehört zu den prägnantesten Bauwerken in der Stadt Marburg. Es wurde als Burg im 11. Jahrhundert angelegt und ist neben seiner historischen Bedeutung als erste Residenz der Landgrafschaft Hessen von großem kunst- bzw. bauhistorischem Interesse.
Lage und bauliche Situation
Weithin sichtbar erhebt sich das Marburger Schloss westlich über der Stadt und dem in nord-südlicher Richtung verlaufenden Lahntal. Der Schlossberg hat eine Höhe von 287 m ü. NN und bildet einen Ausläufer des Marburger Rückens – einem Buntsandstein-Hochland. Durch die relativ steilen Talflanken bestand hier eine sehr gute fortifikatorische Ausgangslage für die Errichtung einer mittelalterlichenBurg, die in der Folgezeit und bis in die Gegenwart zahlreiche bauliche Veränderungen erfuhr.
Den Kern des Schlosses bildet eine nach Osten offene, hufeisenförmige Anlage um einen schmalen Innenhof. Man unterscheidet den sog. Landgrafenbau mit der Schlosskapelle im Süden und den Frauenbau oder die Kemenate im Westen. Im Norden stehen der Saal- bzw. Fürstenbau und das jüngere Leute-Haus oder Küchenhaus. Eine Verbindung zwischen der Schlosskapelle und dem Leutehaus stellt die Sakristei über dem Osttor her. Unterhalb des Schlosses liegen die ehemalige Landgräfliche Kanzlei und die Wolfsburg welche gemeinsam das Stadtbild Marburgs nach Süden hin prägen.
Bedeutung und heutige Nutzung der Anlage
Neben seiner historischen Bedeutung als erste Residenz der Landgrafschaft Hessen ist das Schloss von großem kunst- bzw. bauhistorischem Interesse. Dies betrifft neben den Bauteilen aus dem 11./12. Jahrhundert vor allem die Burg aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, die noch heute den Gesamteindruck der Anlage wesentlich bestimmt. Die Schlosskapelle und der Saalbau mit demGroßen Saal bzw. Fürstensaal, der zu den größten und qualitätvollsten profanen gotischen Sälen in Mitteleuropa gehört, sind herausragende Leistungen der europäischen Burgenarchitektur.
Heute wird das Schloss in Teilen vom Marburger Universitätsmuseum für Kulturgeschichte im Wilhelmsbau und für kulturelle Veranstaltungen wie z. B. für Theateraufführungen des Hessischen Landestheaters im Fürstensaal genutzt. Eine Besichtigung der Anlage ist möglich. Im Rahmen von Führungen können die Kasematten beim Schloss sowie der Hexenturm besichtigt werden. Die Nebengebäude Marstall, Zeughaus sowie die ehemalige Schmiede beherbergen seit 1946 das Collegium Philippinum der Hessischen Stipendiatenanstalt.
Spiegelslustturm
Der Kaiser-Wilhelm-Turm (im Volksmund Spiegelslustturm genannt) ist einAussichtsturm auf den Lahnbergen bei Marburg an der Lahn in Hessen.
Schon lange vor der Erbauung des Turms war die nahe Gaststätte „Spiegelslust“ ein beliebtes und vielbesuchtes Ausflugsziel, das besonders wegen des Panoramablicks über die Stadt und zum Schloss geschätzt wurde. Lange Zeit wurde die Spiegelslust und auch der Turm von ein und demselben Inhaber betrieben; das trug zur Vermischung der Namen der beiden Ausflugsziele bei.
Im frühen 19. Jahrhundert war Marburg ein Zentrum der Romantik, und seine mittelalterliche Architektur war vielfach Projektionsfläche des Zeitgeistes. Ein Kanzleibeamter namens Köhler entdeckte einen Ort im Wald auf den Lahnbergen, der eine besonders schöne Aussicht zum Schloss, zur Elisabethkirche und über die Stadt bot. Er wurde bald unter dem Namen „Köhlersruhe“ als Ausflugsziel populär.
Der Student Werner Friedrich Julius Stephan von Spiegel zum Desenberg übernahm nach Köhlers Tod 1821 die Pflege dieses Ausflugsortes, den er in den Folgejahren mit einigen Ausbauten versehen ließ – einem eisernen Musikpavillon, einer Steingrotte und einem Getränkekeller, was den Besucherandrang erheblich steigerte. Im Volksmund wurde die Bezeichnung „Spiegelslust“ in dieser Zeit gebräuchlich. Als Spiegel Marburg verließ, übertrug er das Grundstück der Stadt, die in den 1860ern eine Gaststätte errichten ließ. Seitdem ist die Spiegelslust ein Café-Restaurant mit gutbürgerlicher Küche, selbstgebackenem Kuchen und großem Biergarten. Angegliedert ist heutzutage ein Spielplatz.
Ab 1874 errichtete ein Bürgerverein mit Spenden den ersten, ab 1863 geplanten Turm, um an die Reichsgründung und den deutsch-französischen Krieg zu erinnern. Für den Turm waren 34,5 m Höhe geplant. Die Konstruktion stürzte jedoch wegen mangelhafter Statik in der Nacht vom 12. auf den 13. März 1876 in einem Orkan ein, bevor die Bauarbeiten abgeschlossen waren. Architekt Carl Schäfer und Bauunternehmer Gutmann wurden zu Geldstrafen verurteilt.
Daraufhin wurde ab 1887 der zweite, etwas höhere Turm gebaut, der mit Strebepfeilern verstärkt wurde und noch heute auf den Lahnbergen steht. Am 2. September 1890, dem Jahrestag der Schlacht von Sedan, wurde der neue Turm nach dreijähriger Bauzeit eingeweiht und nach dem „Sieger“ dieser Schlacht, Wilhelm I., „Kaiser-Wilhelm-Turm“ benannt.
1994 wurde die Turmstube eröffnet, in der Getränke an Besucher ausgeschenkt werden und Kulturveranstaltungen wie Lesungen und Konzerte stattfinden. Der Turm kann außerdem durch die Turmstube hindurch bestiegen werden. Seit 2005 wird der Turm und das dazugehörige Turmcafé von einem gemeinnützigen Verein betrieben.
Am 1. Dezember 2006 wurde am Spiegelslustturm eine Lichtinstallation der Marburger Künstlerin Helmi Ohlhagen angebracht. Sie zeigt ein stilisiertes Herz und wurde anlässlich des Elisabethjahres am 1. Januar 2007 in Betrieb genommen. Durch einen Anruf bei der kostenpflichtigen Telefonnummer 09005-771207 wird das Lichtbild aktiviert. Die Nettoeinahmen durch die Gebühren (99 Cent pro Minute) kommen zu 100 Prozent gemeinnützigen Einrichtungen zugute.
Unter Marburger Studenten diverser Fakultäten geht der Aberglaube um, dass derjenige, der den Turm vor Bestehen des Physikums (Mediziner), Vordiploms oder sonstiger Zwischenprüfungen besteigt, diese Prüfung niemals bestehen wird.
Aber auch die Oberstadt in Marburg ist Sehenswert mit ihren vielen gut erhaltenen Fachwerkhäusern und den gemütlichen Kneipen und Cafes. Wenn mann dann zum Schloss hochgelaufen ist,wird man mit einem Blick über ganz Marburg belohnt.
Oberstadt
Und hier kann man sich nochmal über Führungen,Wanderwege usw. schlau machen.
http://www.marburg-biedenkopf-tourismus.de/region-orte/
Gruß Holger