Marathon in Paris

Von Giwikatja
Bei der Planung meiner Reise hatte ich irgendwie nicht bedacht, dass man viel Zeit in Paris benoetigt, vorallem wenn man auch nach Versailles moechte. Ich allerdings hatte nur einen vollen Tag eingeplant, was leider bedeutete, dass ich den Ausflug nach Versailles ausfallen lassen musste. Naja, das wird dann eben nachgeholt - irgendwann in einer fernen Zukunft. Ich kam sehr spaet erst in Paris an, erstens weil der Flug ne Stunde Verspaetung hatte, dann der Zug vom Flughafen in die Stadt technische Schwierigkeiten erlebte (denke ich zumindest, hab ja die Lautsprecherdurchsagen nicht verstanden) und dann die Fahrt mit der U-Bahn auch laenger dauert als zum Beispiel in Rom, weil Paris eben doch sehr viel groesser ist. Ich glaub so gegen 20 Uhr checkte ich endlich im hostel ein und musste dann aufgrund eines defekten Aufzuges auch noch mein gesamtes Gepaeck in den fuenften Stock schleppen - hatte ich bereits erwaehnt, dass ich mit viel zu viel Kram unterwegs war?!? Kurz darauf machte ich mich wieder auf den Weg in die Stadt (es war inzwischen dunkel geworden), schliesslich wollte ich sofort mit dem Fotografieren beginnen. Es ging zum Eifelturm. Es ist ein herrliches Gefuehl, wenn man nicht weiss, in welche Richtung man beim Herauskommen aus der Metro laufen muss, einfach mal loslaeuft, um eine Ecke biegt und da steht der Turm aufeinmal, wunderbar angeleuchtet in all seiner Schoenheit. Da laeuft einem schon mal ein Schauer den Ruecken runter. Am Eifelturm war viel los, natuerlich waren hunderte von Touristen da und eine Band von Gypsies, die unbeschwerte Folk Music spielten und die Leute zum Tanzen und Spass haben animierten. Eine wirklich schoene Atmosphaere. Ich knipste ne Weile rum und machte mich dann wieder auf den Weg zum hostel, denn ich war hundemuede.
Am naechsten Tag, es war inzwischen Sonntag, machte ich mich frueh auf den Weg zu Notre-Dame. Notre-Dame spielt eine wichtige Rolle nicht nur in der Geschichte von Paris, sondern auch Frankreichs. Dort fanden zahlreiche wichtige Ereignisse statt; Koenige liesen sich hier kroenen, trauen oder beerdigen. Dort kaufte ich ein ticket fuer die Open-Bus-Tour und dann gings auch schon los mit dem Bus. Dass Paris sehr viel groesser ist als Rom merkt man auch bei den Bustouren. Waehrend es in Rom nur eine einzige Tour gibt, die alle wichtigen Sehenswuerdigkeiten besucht, gibt es bei dieser Firma gleich 4 verschiedene Routen, die alle so zwischen 1-2 Stunden brauchen. Da braucht man viel Zeit, vorallem wenn man auch mal aussteigen und die Sehenswuerdigkeiten besuchen will. Am Anfang ging es schleppend voran, denn am Morgen kaufen sich die Leute noch ihre Tickets im Bus (Strassenverkaeufer gibt es nicht, waeren aber ratsam) und so verschwendeten wir pro Haltestelle schon mal 5-10 Minuten, bis wir die Massen an Board hatten. Irgendwann wurde mir das zu doof, schliesslich wollte ich nicht meinen einzigen Tag in Paris wartend in einem Bus verbringen und verlies den Bus um zu laufen. Mein Ziel war der Louvre, frueherer franzoesischer Koenigspalast und Heimat fuer das Musee du Louvre, dem meistbesuchten und drittgroessten Museum der Welt. Fuer das Museum hatte ich leider keine Zeit und so begnuegte ich mich mit Aussenaufnahmen. Weiter gings nach Montmartre, und der Wallfahrtskirche Basilika Sacré-Cœur,wo es mal wieder nur so von Menschen wimmelte. In dieser Kirche wird ausnahmsweise mal wieder Jesu geehrt, denn die meisten Kirchen dieser Zeit waren der Maria geweiht, schoen zu sehen an der grossen Jesu Statur vor dem Gebaeude. Die Aussicht von da oben ist genial und so sitzen die meisten Touristen auf den Treppen vor der Kirche und machen ein Durchkommen sehr schwer. Montmartre ist ein kleiner suesser Stadtteil mit Strassencafes und unzaehligen Souvenirstaenden. Es war mal wieder Zeit fuer ein Eis und das genoss ich dort oben zusammen mit der genialen Aussicht. Auch hier wieder unzaehlige Strassenhaendler, diesmal mit Armbaendern. Ohne zu fragen werden sie einfach angelegt und wenn man sie erstmal an der Hand hat, wird nach Geld gefragt. Wenn sie sich mir naeherten, schaute ich sie nur boese an oder ignorierte sie; nach einer Weile vergisst man seine guten Manieren. Danach gings mit dem Bus noch durchs Kuenstlerviertel von Paris, bevor ich wieder ins hostel fuhr, um mein Stativ zu holen. Mit dem gings zum Triumphbogen, dem Arc de Triomphe, wo ich die Stufen nach oben schnaufend bestieg, um die fantastische Aussicht auf die 12 abgehenden Hauptstrassen zu geniessen. Leider durfte ich mein Stativ da oben nicht verwenden, und versuchte es halt ohne so gut es ging. Das Grabmahl des unbekannten Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg befindet sich unter dem Bogen mit der Ewigen Flamme der Erinnerung im Gedenken an all die unidentifizierten Toten des Krieges. Anschliessend spurtete ich zum Louvre, denn die Zeit verging irgendwie wie im Flug. Dort fotografierte ich wie ein Weltmeister und genoss den Anblick der Pyramiden vor dem Museemsgebaeude. Gegen Mitternacht wurde der Platz abgeschlossen und alle Touristen rausgeschmissen. Tja, was soll man da machen, geht man eben nach Hause. Da es Sonntag war und ich die letzte Metro nicht verpassen wollte (kurz vor 1), ging ich ins Bett.
Am naechsten Morgen verbrachte ich noch einige Stunden mit Warten, bevor ich mit dem ICE zurueck nach Wuerzburg (ueber Frankfurt) fuhr, dort noch Katrin fuer ne Stunde traf (danke fuers Vorbeikommen!) und dann noch mit der Regionalbahn nach Suhl tuckelte. Dort kam ich 21.32 Uhr an und war froh, wieder zu Hause zu sein!