Mapuche – „Menschen der Erde“

Junger Mapuche (© Visit Chile)„Menschen der Erde“, so bezeichnen sich die Mapuche selbst, so wie viele andere indigene Völker auch. Mapu bedeutet Erde und Che so viel wie Mensch. Ihre Heimat ist in Chile und Argentinien.

Die Mapuche teilen sich in drei Volksgruppen auf. Picunche, Huiliche und die Pehuenche sind die bekanntesten und bilden die größte Gruppe.

Bei den vorkolonialen Mapuche handelt es sich um Halbnomaden, die nur in geringem Maße Land- und Viehwirtschaft betrieben. Ihr Gebiet erstreckte sich ursprünglich vom Rio Choapa im Norden bis zur Insel Chiloé.

Vorkolumbische Kultur

Ursprünglich besaßen die Mapuche eine gesellschaftliche Struktur, die frei von Herrschaft war und die keine territorialen Grenzen zwischen den gesellschaftlichen Schichten kannte. Vielmehr gab es eine Hierarchie  und Ordnung durch soziale Bindungen wie  beispielsweise Verwandtschaften. Diese wurden ohne Zwang eingegangen. Wer sich nicht eingliedern wollte in die Gemeinschaft, ging eigene Wege und wurde in Ruhe gelassen.

Kolonisation

Durch den Einzug der Spanier um 1546, die eine Kolonie errichten wollten, wurde den Mapuche im Jahr 1641 ein Gebiet zugesprochen, dessen Grenze der Bio-Bio-Fluss festschrieb und dem Volk Mapuche Souveränität zubilligte. Durch weitere Einwanderer um das Jahr 1880 wurden die Mapuche in ihrem Gebiet immer weiter zurückgedrängt und in Reservate umgesiedelt. Die Gebiete waren so klein, dass sie sich kaum mehr davon unterhalten konnten. Sie verarmten, Kriminalität und soziale Konflikte stiegen. Die Folge war die Abwanderung in die Städte.

20. Jahrhundert

Im 20. Jahrhundert wurde immer mehr Land der Mapuche an Großgrundbesitzer und Holzfirmen übereignet, Mapuchefamilien in Araukarien (© Turismo Chile)was eine Abwanderung der Mapuche in die Großstädte zur Folge hatte. Etwa 40 % der Indigenen lebt heute in den Hauptstädten Santiago, Temuco und anderen Ballungsgebieten.

21. Jahrhundert

Seit 2008 gibt es immer wieder Konflikte, weil die Mapuche um ihre natürlichen Ressourcen Wald und Wasser kämpfen. Vor allem ihre Araukarienwälder wollen sie vor der Abholzung schützen.

Religion und Mythologie

Für die Mapuche ist der oberste Gott Gynechen und verkörpert zugleich Vater, Mutter, Bruder und Schwester. Der Osten und Süden ist für sie heilig, weil von dort die guten Winde kommen.

We Tripantu ist das größte Fest des Jahres. Es wird immer am kürzesten Tag im Jahr gefeiert, denn dies ist der Tag, wo sich die Sonne ausruht und der Mond die Rolle der Sonne übernimmt. 


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