"Maps to the Stars" [CDN, USA, D, F 2014]


[...] Cronenberg vertieft eine verdorbene, glitzerlose, isolierte Filmstadt, in deren befremdlichem Bilderwahn, eisiger Starre und nihilistischem Sadomasochismus (abermalig) die Gefahr der Technologie lauert, von ihr unterjocht, gequält, von ihr mit einem prestigelosen Dankbarkeitspreis geehrt zu werden, an dem, je zersetzender die Stars ihr aufgeschichtetes Image an den unmittelbaren Konkurrenten verhökern, Blut an den Rändern festklebt. Ein Signal auf sein schroffes Frühwerk liefert Cronenberg dabei ironisch: Seine Akteure haben prophetische Visionen und sprechen mit Toten, die nicht ruhen können. Trash? Mystery? Und was bedeutet dieser eine ungemein groteske Verbrennungstod, dessen CGI-Flammen jedem halbwegs vernünftigen Photoshop-Bastler Magenschmerzen bereiten? Ein schlechter Scherz? Vielleicht. [...] Des Films verquerer, kühler Humorwiderhall basiert auf den Brüchen und Querrissen, mit denen der Film die Starlets und Ehrenmänner entblößt. Cronenberg demaskiert in statischen Schuss-Gegenschuss-Dialogübersättigungen, bei denen sich kaum mehr ein Gefühl von dekorativer Räumlichkeit einstellen will, bühnenstarke Schauspieler, alte wie neue, Absteiger wie Aufsteiger, die in diesem meta-geschwängerten Film ihren intimen Film tragen – mit begehrenswerter Unsittlichkeit und einer tief in sich verwurzelten, verunstalteten Geschmacklosigkeit. [...] 
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