Eine kurz zusammengefasste Erklärung über Mantra und seine Bedeutung.
Grundsätzlich ist für die Praxis mit dem Mantra einer Meditationsgottheit ein dreifacher Prozess erforderlich: 1) Ermächtigung (Einweihung) in die spezielle Praxis; 2) Textübertragung; und 3) aufzeigende Erklärungen. Lediglich wenige Mantras können ohne Ermächtigung ihre Wirkung entfalten, dazu gehören z.B. das Mani-Mantra oder das Tara-Mantra oder das Vajra-Guru-Mantra.
Allgemeine Mantras
Es gibt auch allgemeine Mantras, für die es keine Ermächtigung gibt, die aber in vielen Praktiken vorkommen und einen 1) bestimmten Erkenntniszustand zum Ausdruck bringen oder eine 2) bestimmte Handlung begleiten. Ad 1) hier wäre z.B. die Erkenntnis, dass alle Phänomene leer von Eigennatur sind und man selbst auch leer von Eigennatur ist. Ausgedrückt durch das Mantra „OM SWABHAVA SHUDDHO SARWA DHARMA SWABHAVA SHUDDHO NYA HAM“. Das wiederholt man nicht, sondern spricht es einmal und verweilt in einem Zustand der offenen Weite der Natur des Geistes. Ad 2) wäre ein „RAM YAM KHAM / OM AH HUM“, wobei mit dem ersten Teil Opfergaben durch Feuer, Wind und Wasser von der Auffassung einer substanziellen Eigennatur und dem Greifen danach gereinigt werden und der zweite Teil ist die Segnung mit Körper, Rede und Geist der Erleuchtung, wobei die Opfergaben durch Mantra und Samadhi in einen Nektar verwandelt werden, der die Sinnesgenüsse aller Wesen zufriedenstellt und dann vermehrt wird. Von solchen anlassbezogenen Rezitationen gibt es einige, die im Kontext längerer Aktivitätspujas verwendet werden. In kürzeren Visualisations- und Rezitationspraktiken kommen meist nur 1-2 Mantras vor, manchmal gar nur das allgemeine Mantra zur Annäherung an die Meditationsgottheit.
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