Manowar – Final Battle

Von Uschi


Am 22.1.2016 waren wir zuletzt, ich berichtete, und nun also, nach 37 Jahren, soll diese Ära zu Ende gehen. Seit 1984 sind sie in Deutschland aufgetreten und haben stets ihre treuen Fans dafür gelobt. So auch gestern. „The Final Battle“ ist nicht nur eine Ankündigung, sondern es wird auch ernst gemacht – es ist Schluss. Joey DeMaio hat trotzdem eine Tour für 2019 angekündigt, ab November will er „nur mit Worten“ durch Deutschland touren und alles über Manowar erzählen. Na, wer’s braucht.

Immerhin war es nicht so eisig-windig wie letztes Jahr. Wir waren so frühzeitig dran, dass wir tatsächlich schon um 19:20 in der Halle waren. Zuvor hatten wir ein Parkplatz-Abenteuer, der im wahrsten Sinne lebensgefährlich ist. Eine völlig ungesicherte und unzureichend beleuchtete Baustelle mit scharfen Abbruchkanten und metertiefen Klüften, an denen man auf schmalem Pfad entlangfährt. Ich möchte nicht wissen wie es da bei Schlammwetter aussieht – jedenfalls ist tatsächlich einer mit seinem Auto beim Hinausfahren nach dem Konzert da runtergekracht. Tja, wir sind halt Warriors und müssen mit allen Unwegsamkeiten zurechtkommen.

Nach der Ankunft erst mal Garderobe und ausgezeichnete Wiener, dann Bier geholt und nichts wie ab zum „Wellenbrecher“; es gibt jetzt eine Abtrennung zwischen nah an der Bühne und dahinter. Für allzu sinnvoll halte ich das nicht, denn die Halle war sowieso brechend voll, umfallen oder auch nur ein bisschen herumhampeln war nicht. Die Belüftung war so gut wie nicht vorhanden, und dazu haben die Leute geraucht wie die Schlote, und ich rede von Tabakzigaretten, alles andere wäre leichter erträglich gewesen. Die Zenithhalle ist mir diesmal wirklich sehr unangenehm aufgefallen. Wir standen aber diesmal richtig schön vorn und hatten alles gut im Blickfeld. Hätten gehabt. Weil die ganz Großen immer noch vor einem standen und dazu die Arme hochhalten mussten. Zwischendurch aber ließ sich dann ein Blick erhaschen.

Um 20:45 hieß es Ohrstöpsel rein und ab der Metal, 120 Minuten ohne Pause. Es war ein gutes Konzert, aber ganz ehrlich, das im letzten Jahr war besser. Auch die Show. Die Band verlegte sich diesmal auf eher ruhige Stücke mit teilweisen Längen, vor allem die Soli gegen Ende zu waren überzogen, weil trotz Ohropax nur noch ein schrilles Kreischen zu vernehmen war. Die Demontage der Gitarre fand ich unangebracht, denn es war ja nicht der letzte Auftritt – da hätte es seinen Sinn gehabt, aber da es heute gleich wieder ein Konzert gibt, wozu? Noch dazu waren die 18.000 Watt, die mit Stolz in Breitwand präsentiert wurden, für die kleine Zenith-Halle einfach zu viel. Oft Übersteuerung, vor allem gegen Ende zu. Man muss es mit lautester Krachband nicht übertreiben, ich hätte gern noch ein bisschen Musik gehört, so nebenbei. Technisch betrachtet gab es erhebliche Mängel. Aber musikalisch an sich fand ich es gelungen, und der neue Schlagzeuger (der bisherige war wohl überraschend gestorben, wie bei der Liste der verstorbenen Freunde gezeigt wurde) hat allerdings eine hervorragende Leistung gebracht.

Anschließend an der Garderobe vorgedrängelt und beim hinteren Ausgang, den niemand frequentierte, raus, das abgestürzte Auto noch als Zugabe oben drauf bewundert (der Fahrer versuchte tatsächlich noch, ohne Reifenbodenhaftung, das Fahrzeug wieder herauszubewegen), und es ging zügig nach Hause, um halb 1 war ich schon angekommen.

Das war’s also – hat Spaß gemacht, Jungs!

Wie letztes Jahr: Bettina, Uschi und Moni