Männer und stillen: Wenn Blinde von der Farbe reden

Von Mareike W

Bevor ich zum eigentlichen Thema komme, muss ich mich erstmal für den Vergleich von Männern mit Blinden entschuldigen. Natürlich nicht wegen der Männer, sondern weil ich am Donnerstag bei einem Babytreff eine Mutter mit ihrem 10 Monate alten blinden Baby getroffen habe. Aber mir fällt aktuell kein anderer Vergleich ein, der die Stillkompetenz von Männer umgangssprachlich besser beschreibt.

Aber die Reaktion eines Mannes auf den Hilferuf einer jungen Mutter auf Facebook hat mich mal wieder am Feingefühl der männlichen Spezies zweifeln lassen.

Die Mutter hat über Facebook verzweifelt nach Nahrung für Ihre zwei Frühchen gesucht. Und ich weiß, dass ich hätte die Uhr danach stellen können, bis irgendjemand mit der super intelligenten Frage um die Ecke kommt, warum sie denn nicht stillt. Und die Frage kam natürlich von einem Mann, quasi den Experten in Sachen Stillen und Geburtserfahrung.

Es wäre sicher nicht so schlimm, hätte sie es nicht nur mit ihren Freunden sondern öffentlich geteilt und er würde es als irgendein Facebook Nutzer kommentieren. Aber als sogenannter Facebook Freund hätte er in den letzten Wochen das Drama um die Frühchen mit bekommen müssen.

Die Mama hat Drillinge bekommen, wobei es ein Baby nicht geschafft hat und sie jetzt Zwillinge hat und die beiden hegt und pflegt. Sie hat es auf Facebook kommuniziert und sogar ich habe es mitbekommen, also er konnte es auch nicht übersehen.

Ach, manchmal sollte man einfach gepflegt die Kresse halten, wenn man keine Ahnung und noch viel mehr keine Erfahrung hat.

So, dass musste ich jetzt mal los werden.