Männer gehen einkaufen – und sind schnell damit fertig
Ich muss euch vorweg warnen, denn meine folgenden Ausführungen werden nicht ohne Klischees und Vorurteile auskommen – vielleicht gilt das sogar für die ein oder andere Beleidigung. Und natürlich trifft alles in diesem Artikel Gesagte weder auf meine Familienmitglieder, noch auf Freunde, Freundinnen und am allerwenigsten auf mich selbst zu!
Das Thema ist gewohnt heikel und dreht sich einmal wieder um „La petite différence“ – um den kleinen Unterschied. Zwischen Männer und Frauen.
Diesmal beim Shoppen.
Wenn Frauen shoppen
Nur Frauen gehen Shoppen und die meisten tun dies – wie ich auch – von Zeit zu Zeit ganz gerne.
Ein Beispiel: Ich möchte mir eine rote Bluse kaufen. Vielleicht auch eine blaue, auf jeden Fall soll sie nicht Beige oder Rosa sein. Dazu gehe ich in ein Geschäft meines Vertrauens, sehe auf der linken Seite rote Blusen, aber auch hinten rechts und bleibe erst mal bei den Ständer mit den Sonderangeboten stehen. Bei dieser Gelegenheit fällt mir auf, dass ganz vorne am Schaufenster viele Blusen in Brombeertönen hängen. Darauf probiere ich ein paar an und verlasse aber den Laden, ohne etwas zu kaufen. Im nächsten Geschäft kaufe ich 2 Pullover, weil sie im Sonderangebot sind und gehe erst mal einen Kaffee trinken. Dann beschließe ich, einen der Pullover wieder umzutauschen und gehe danach zurück ins Geschäft Nr. 1, wo ich mir eine Bluse in einem Brombeerton und eine in Rosa kaufe. Und nein, meine Herren, Brombeer ist kein Rot und Rosa auch nicht. Die rote Bluse bestelle ich mir im Internet – wenn ich sie überhaupt noch brauche.
Obige Szene ist vielleicht ein bisschen übertrieben, aber es geht hier schließlich wie gesagt um Klischees. Doch so oder so ähnlich könnte bei mir eine Shoppingtour aussehen, wenn man mal von der Anprobe absieht.
Die hasse ich nämlich.
Und hätte ich nun meinen Mann dabei gehabt, hätten wir uns beide nach 10 Minuten sehnlichst gewünscht, dass es in den Geschäften auch sowas wie ein Bällebad für die männliche Begleitung geben würde.
Männer gehen einkaufen
Denn Männer gehen nicht shoppen, sie kaufen zielgerichtet ein. Sie wissen genau, was sie kaufen wollen (oder müssen), wo sie es bekommen werden und wie lange die ganze Aktion dauern wird.
Folgende Grafik, die ich auf Bayern 3 Comedy gefunden habe, zeigt dies überdeutlich:
Vielleicht ist dieses Verhalten mit ein Grund, warum gerade bei Männern das Shoppen im Internet so beliebt geworden ist.
Beispiel: Ein Mann will sich ein Sakko kaufen, öffnet den enstprechenden Onlineshop, navigiert mithilfe des Menüs zur Oberbekleidung, filtert nach Größe und Farbe und gibt die Daten seiner Kreditkarte ein – fertig! Nun kann er getrost zum Kühlschrank gehen und sich mit einem Bier belohnen.
(Habe ich schon gesagt, dass es hier um Klischees geht?)
Vorgeburtliche Prägung von archaischen Verhaltensmustern
Man könnte so ein unterschiedliches Verhalten natürlich psychologisch-ethymologisch erklären. Zum Beispiel könnte man den Erklärungsmustern von Allan und Barbara Pease aus dem Buch Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken folgen – wo wir gerade bei den Klischees sind.
Die Autoren führen in ihrem Bestseller das unterschiedliche Verhalten von Männern und Frauen auf archaische Verhaltensmuster zurück. Demzufolge musste sich der Steinzeitmann auf der Jagd einen überlebensnotwendigen Tunnelblick angewöhnen: „Ha, ein Mammut! Leise den Pfeil einlegen, Wind kommt leicht böig auffrischend von Nord-Nord-Ost, also etwas mehr links zielen, anlegen, fertig! Abendessen.“
Währenddessen hatte die Frau Steinzeitfrau ihre Höhle, samt Feuer, Nachwuchs, Großeltern und dem gezähmten Säbelzahntiger im Blick und ging am Nachmittag nach draußen, um gesunde Beeren, Knollen, Kräuter und Maden zu sammeln. Deswegen gewöhnte sie sich schon vor der Hochzeit einen Weitwinkel-Blick an, bei dem sie nichts übersehen konnte: Tiere, Nahrung, Artgenossen und rote Blusen.