Männer definieren sich über ihre Arbeit. Das ist nicht neu. Stimmt. Aber es hat sich in den letzten 10 Jahren auch wenig daran geändert. Im Gegenteil – laut der neuen Studie “10 Jahre Männerentwicklung” des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (der Mann fehlt da noch immer im Namen, auch wenn Studien über ihn gemacht werden) hat sich der Trend sogar noch erhöht. Bedeutet: Immer mehr Männer definieren sich über ihre Arbeit und (Arbeits-)Leistung als über sich selbst. Und immer noch kommt die Männergesundheit zu kurz – nur 32 Prozent aller in der Studie befragten Männer definieren sich als gesundheitsbewusst.
Stark und leistungsbereit sein ist alles.
Es hat sich also wenig getan. Wirtschaftskrise, immer mehr qualifizierte Frauen usw. werden oft als Grund dafür angegeben, dass der Beruf an erster Stelle steht. Was verschwiegen wird ist, dass viele Jungen ihre Zuneigung nur über die Leistung von ihren Bezugspersonen erhalten haben. Minderleistung wurde getadelt, erwartete Leistung entweder ignoriert (nicht schimpfen ist gelobt genug) oder gelobt. Klassische Konditionierung. Und oftmals gut durchgehalten bis zur Rente. Fragen wie
- Was macht mich aus?
- Warum bin ich liebenswert?
- Was bin ich, wenn ich nicht arbeite/leiste?
trauen sich die wenigsten Männer zu stellen. Und die wenigsten Frauen fordern mit diesen Fragen ihre Männer zur gemeinsamen Reflexion oder zur Selbstreflexion. Schade eigentlich. Denn ein Mann ist mehr als seine Leistung. Und generell – Menschen sind immer mehr als ihre Leistung. Sehr sehr oft an sich liebenswert: Es gibt absolut nichts zu tun ….