Mango und Garnelen Curry Noodle Bowl

Von Stilettosandsprouts

|| Dummheit schützt vor Foodtrend nicht & ein Rezept, das deinen Gaumen kitzelt ||

Heute werdet ihr Zeuge eines Versehens. Alles, was es heute hier zu sehen gibt, ist im Grunde Zufall und keinesfalls so gewollt. Um ehrlich zu sein, wusste ich nicht, was ich tat. Und so sind Dinge passiert, die ich nicht gewollt habe. Aber fangen wir doch mal von vorn an…

An einem kalten Winterabend – einem sehr, sehr kalten, aber wem sage ich das, nicht wahr – vor nicht allzu langer Zeit lag eine faule Bloggerin satt und glücklich in der Kuhle auf ihrem Sofa und durchsuchte dieses Internet nach Rezeptideen und Inspirationen für ihren Blog. Ein großer Spaß an langen, kalten Winterabenden und auf jeden Fall inspirierender als das Dschungelcamp, auch wenn das natürlich im Hintergrund lief. Ein bisschen Spaß muss sein!

Da lag sie und pinnte Ideen, was das Zeug hält. Ideen für mögliche Rezepte, denn man braucht ja eine Auswahl, und nicht alles schafft es dann tatsächlich auf den Blog -> „Du bist es VIELLEICHT!“

So sichtete und pinnte sie wie eine Irre, bis da irgendwann diese Curry-Reis-Bowl den Bildschirm erhellte und auch das Hirn der müden Bloggerin -> Glühbirne an! Stellt euch das ruhig wie im Comic vor. So war es. Ich schwöhööööre.

Die Glühbirne leuchtete, der Magen knurrte, das Wasser lief im Munde zusammen und das Hirn ratterte. Ein sicheres Zeichen für eine Siegeridee. Daraus konnte man etwas machen! Im nächsten Schritt wurden die Zutaten gesichtet und die Glühbirne über dem Kopf fast zum Überhitzen gebracht mit Überlegungen, wie man daraus ein Rezept nach dem eigenen Geschmack und dem eigenen Vorratsschrank machen kann.

Nicht zu vergessen, die wichtigste Frage: Wie kann man das Rezept vereinfachen? Für die faule Bloggerin eine überlebenswichtige Frage, denn es lebt sich nur herrlich faul daher, wenn man nicht 20 Stunden des Tages in der Küche steht, an Feierabend, nach einem 8- oder 10-Stunden-Tag. Die Mathegenies merken an dieser Stelle, dass DAS JA GAR NICHT GEHT!

Ja eben. Das geht nicht. Und deshalb macht man das auch nicht und sucht sich Rezepte, die schnell gehen oder erfindet neue Speedrezepte, die glücklich machen und bei denen Zeit bleibt für faules auf dem Sofa Rumliegen und über neue Rezepte nachdenken. Schlau, nicht wahr? Wer hätte es gedacht, aber doch, doch, schlau ist das schon.

Kommen wir zurück zur Geschichte…

Die Bloggerin kritzelte ihre Notizen nieder, sprich sie tippte voll modern und so, Notizen in ihr Handy: die Einkaufsliste für den nächsten Tag. Denn am nächsten Tag war es so weit, die Überraschungsnummer „Irgendwas mit Garnelen und Curry“ sollte zubereitet werden.

Sie war gespannt, so gespannt! Diese Kombination aus Reisnudeln, samtigem Curry, knackigen Gurken, süßer Mango und spritziger Limette – wie das wohl schmecken würde? Hervorragend! Lecker, ungewöhnlich, wärmend und erfrischend, gesund, grün, knackig, unerwartet harmonisch, überraschend warm und kalt zugleich, nach Soulfood und Salat.

Und da dämmerte es der Bloggerin: Sie hatte aus Versehen einen Foodtrend auf den Teller, nein, in die Schüssel gezaubert. In die SCHÜSSEL!! Man hätte es wissen können, denn beim Ausgangsrezept stand etwas von Garnelen Bowl. Bowl, Bowl, da war doch was… hmm…. Superbowl war es nicht. Nein da war doch die Sache mit diesem Foodtrend: Bowls! Buddha Bowls, Breakfast Bowls, Lunch Bowls, Superfood Bowls und so weiter und so fort.

Fast wäre ihr das Essen im Hals stecken geblieben. Ist es zum Glück nicht, denn sonst könnte sie euch das Wahnsinns-Rezept nicht mehr liefern. Aber fast wäre es passiert. Denn wenn man als absoluter Foodtrend-Hasser aus Versehen einen zubereitet, da kann einem schon mal vor Schreck der Shrimp vom Stäbchen fallen.

Wie konnte denn das passieren?! Eine mögliche Erklärung ist, dass man vor lauter Foodtrend-Ablehnung nicht genug darüber weiß und vor lauter „Pffff…. das macht ja jetzt jeder!“ und „Laaaangweilig!“ oder „Überall dieser Mist, ich kann es nicht mehr sehen!“ die Augen so fest zugekniffen hat, dass man den Trend nicht auf dem eigenen Teller, Pardon, in der eigenen Schüssel erkennt.

So kann es einem wirklich nur gehen, wenn man Foodtrends aus dem Weg geht und sich dem ganzen Hype widersetzt mit Käse statt Kresse und Pommes statt Porridge. Nur dann kann man AUS VERSEHEN eine Bowl zubereiten. Gar nicht mehr so schlau wie oben noch beschrieben, nicht wahr? Nö, schlau ist das nicht, aber ehrlich. Immerhin. Andere dürfen für ihre Ehrlichkeit im Dschungelcamp bleiben. Ich vielleicht in eurer Leseliste. Ja? Vielleicht? -> Deinen Blog lesen wir VIELLEICHT!

Was soll ich sagen, es ist passiert. Und da ich aber nach wie vor dazu stehe, dass ich kein Freund von Foodtrends bin, verbuche ich dieses Rezept zum einen als eine Art Zufall oder Missgeschick und zum anderen keinesfalls unter der Rubrik „Trendfood“. Es ist aus Versehen Trend geworden. Und was tut das am Ende für den Geschmack? Nüscht.

Es war einfach super lecker. Der Mix aus Soulfood und knackig-grünen-spritzigen Elementen, aus scharf, cremig, knackig, süß und sauer macht es für mich zu einem ganz außergewöhnlichen Rezept. Die Mango und Garnelen Curry Noodle Bowl kommt gut an kalten Winterabenden, weil sie den Gaumen kitzelt und glücklich macht, weil sie spannend ist und mal etwas Anderes. Im Sommer kommt sie übrigens genauso gut – da bin ich mir sicher. Schließlich ist sie ein Mix aus kalt und warm, aus Thai-Curry und Salat. Mich hat sie umgehauen, Foodtrend hin oder her. Is mir egal *mitdemfußaufstampft.

Wenn ihr jetzt Lust bekommen habt auf ein Gericht aus einer Schüssel, das nicht auf diesem Blog ist, weil es Trend ist, sondern weil es spannend ist und schmeckt – und weil die Bloggerin aus eigener Versnobtheit keine Ahnung hat von Foodtrends – dann kommt hier das Rezept:

Mango und Garnelen Curry Noodle Bowl

Zutaten für 2 Personen

150 g Garnelen (z.B. TK, aufgetaut)
1 Mango, geschält und in Streifen geschnitten
300 ml Kokosnussmilch
1 EL Fischsauce
1 TL brauner Rohrzucker
1 EL rote Currypaste (oder nach Belieben – je nach gewünschter Schärfe)
1 Limette (Saft und Abrieb)
2 Limetten, geachtelt
1/2 Gurke, entkernt und in Streifen geschnitten
300 g Reisnudeln
auf Wunsch:
1 rote Chili (mittelscharf), in Ringe geschnitten, Kerne entfernt

Zubereitung

  • Die Currypaste in einem Topf (oder Wok, wenn vorhanden) erhitzen bis sich ihr Duft im Raum verteilt, ca. 4 Minuten. Die Garnelen hinzugeben und unter Rühren garen bis sie gerade so pink werden. Dann Mango und Kokosnussmilch hinzugeben und alles unter Rühren bei kleiner Hitze erhitzen, nicht kochen lassen.
  • Zum Schluss, wenn es heiß ist, die Fischsauce, den Zucker und Limettensaft ans Curry geben. Topf vom Herd nehmen.
  • Die Reisnudeln nach Packungsanweisung zubereiten: meist mit kochendem Wasser übergießen und mehrere Minuten ziehen lassen. Nudeln abgießen und auf 2 Servierschüsseln verteieln. Das Curry zu den Nudeln geben. Anschließend Gurken und Limettenecken als Topping in die Schüsseln geben. Mit einem Spritzer Limettensaft, auf Wunsch mit Chiliringen, und mit Limettenabrieb bestreut servieren.

Ich sage euch, wenn man die Augen zumacht, weil man das ganze Trendgedöns nicht mehr sehen kann, dann kommt es einem schneller auf den Teller (oder in die SCHÜSSEL), als einem lieb ist. Und was lernen wir daraus? Foodtrends kann man doof finden oder nicht – Hauptsache es schmeckt.

Damit schließe ich den heutigen eindeutigen Nicht-Trend-Beitrag und schwöre, dass ich im nächsten Post keinen Trend vorstelle. Und wenn doch, dann aus Versehen!

Alles Liebe ♥ Eure Ich-erkenne-einen-Foodtrend-nicht-selbst-wenn-er-mit-dem-Essstäbchen-winkt-Katja