Mangelnde Obhut?

Von Freiemediengermany @RaymundMartini

Düren (ots) – Ein Elfjähriger sorgte am Dienstag gleich mehrfach für polizeiliches Einschreiten. Am Ende wurde er auch zum Fall fürs Jugendamt. Am Nachmittag teilte eine Zeugin der Polizei mit, dass sie einen Knirps beim Autofahren im Bereich der Hüttenstraße gesehen habe. Ihre Beschreibung passte auf einen Elfjährigen, der möglicherweise – und das nicht zum ersten Mal – mit dem Wagen des Vaters in der Nähe des Wohnortes umher gekurvt sein soll. Allerdings konnten die Beamten lediglich das abgestellte Auto antreffen.

Ermittlungen, ob das als Fahrer benannte Kind tatsächlich gefahren ist, dauern derzeit an. Am späten Dienstagabend trat der Elfjährige dann erneut unangenehm in Erscheinung. Gegen 22:20 Uhr wurde eine Streifenwagenbesatzung nach Lendersdorf beordert. Ein Autofahrer hatte mitgeteilt, dass dort Kinder auf der Renkerstraße Gegenstände auf die Fahrbahn geworfen hätten. Er selbst habe sich während der Fahrt durch einen dadurch verursachten Knall erschreckt und eine Vollbremsung hinlegen müssen.

Die Polizei konnte vor Ort zwar keine Wurfobjekte oder Beschädigungen feststellen, wohl aber zwei Elfjährige und einen 14-Jährigen, die besser ins Bett als auf die Straße gehört hätten. Der Reihe nach wurden die Minderjährigen nach Hause gebracht. Bis auf den Jungen, der am Nachmittag bereits eine polizeiliche Notiz bekommen hatte. Denn dort war offensichtlich niemand zu Hause. Ein aktueller Aufenthaltsort der Eltern konnte nicht heraus gefunden werden. Zudem verfügte das Kind nicht über einen Schlüssel, so dass aus fürsorgerischen Gründen nach Mitternacht letztlich nur eine Übergabe in die Obhut des Bereitschaftsdienstes vom Jugendamt in Frage kam. Die Ermittlungen dauern an.