Mangelernährung in der Schwangerschaft und ihre Folgen

Von Reini1973

Also stolz bin ich auf diese Überschrift nicht, aber es geht mir heute einerseits um ein wichtiges Thema und andererseits sollte meinen Beitrag ja auch jeder finden. Es geht also um Mangelernährung in der Schwangerschaft und ihre Folgen. Auf die Idee zu dem Beitrag hat mich ein Gespräch mit meinem Mann gebracht. Seine Kollegin, die schwanger ist, hatte einen Krankenhausaufenthalt. Nichts dramatisches und es ist auch wieder alles in Ordnung, aber sie hatte einen akuten Eisenmangel. Im Krankenhaus hat sie eine Eiseninfusion bekommen. Ich selbst habe 4 Schwangerschaften hinter mir und kenne auch jede Menge Frauen, die schwanger waren, oder sind. Das Thema Mangelernährung ganz allgemein und Eisenmangel im Speziellen, ist in der Schwangerschaft ein ständiger Begleiter.

Ausnahmezustand Schwangerschaft

Ich gehe mal davon aus, dass jeder von uns die Nahrungsergänzungsmittel für Schwangere kennt. Jeden Tag schluckt man ein paar solche Tabletten, damit es ja nicht zu einer Mangelernährung kommt. Warum ist das eigentlich ein so großes Problem in der Schwangerschaft? Die meiste Zeit unseres Lebens kommen wir Frauen ja ganz gut zurecht. Warum sind die 9 Monate, die das Kind in uns wächst so eine Herausforderung für unsere Ernährung? Dass die Nahrungsaufnahme und Vearbeitung während der Schwangerschaft nicht so reibungslos abläuft, wie in der restlichen Zeit, wird spätestens nach ein paar Wochen klar. Das Stichwort morgendliche Übelkeit lässt vielen Frauen auch Jahre nach der Geburt noch einen kalten Schauer die Speiseröhre hochlaufen. Auch geschmacklich verändert sich vieles, oder eigentlich alles.

Schmeckt nicht gibt´s

Michael Mittermeier beschreibt in seinem Buch „Achtung Baby!“ seinen Eindruck, dass man schwangere Frauen am Flughafen anstelle von Drogenhunden einsetzen könnte. Der Geruchssinn entwickelt sich zu einer wahren Superkraft, die aber wenig Freude mit sich bringt. In erster Linie nimmt man nämlich die schlechten und unangenehmen Gerüche wahr. Rosen riechen ganz normal, aber das Deo des Partner riecht plötzlich zum Kotzen. Geruchssinn und Geschmackssinn haben viel gemeinsam, also passiert dasselbe auch im Mund. Was bisher lecker war schmeckt zumindest eigenartig und die sprichwörtlichen eingelegten Gurken mit Schokolade sind eigentlich ganz ok.

Multiorganprobleme

Hat man die Übelkeit im Griff und in der Fülle der Nahrungsmittel die paar gefunden, die wenigstens noch halbwegs schmecken, dann hat man das erste Trimester bewältigt. Weiter geht es dann mit Verstopfung und Durchfall. Wäre das kein Widerspruch würde ich behaupten, dass man beides gleichzeitig haben kann, wenn man schwanger ist. Dazu kommt dann auch noch Sodbrennen. Eine Folge der Hormonumstellung und der Grundidee, die Gebärmutter während der Schwangerschaft zu entspannen. Dummerweise entspannt sich aber auch der Muskel, der den Magen verschließt. Also steigen Magenflüssigkeit auf und verursacht Sodbrennen. Wer etwas gegen das Sodbrennen unternehmen möchte sollte nur rein pflanzliche Mittel gegen Sodbrennen, wie man sie in der shop-apotheke.com bekommt, zu sich nehmen. Achja, zusätzlich treten ungeborene Kinder ausgesprochen gerne auf unsere Verdauungs- und Ausscheidungsorgane. Das ist unangenehm und nimmt Mama die letzte Freude an der Nahrungsaufnahme.

Kein Spaß

Essen und Trinken ist während der Schwangerschaft also wirklich kein Spaß. Aber die Veränderung der Ernährungsgewohnheiten ist nicht die einzige Ursache dafür, dass die Mikronährstoffe an vielen Stellen knapp werden. Während man also ein paar Dinge konsequent weglässt und einen Teil der Nahrung, weitgehend unverdaut wieder los wird reduziert man die Aufnahme der Nährstoffe. Dummerweise steigt aber gleichzeitig der Verbrauch. Das Baby wächst und dafür muss Mama alles zur Verfügung stellen, was dazu nötig ist.

Funktion von Eisen im Körper

Eisen kennt man normalerweise als Metall. Dass man es mit der Nahrung aufnimmt und auch einen hohen Bedarf daran hat, lernt man meist erst während der Schwangerschaft. Die wichtigste Aufgabe des Eisens im Körper ist die Bildung der Blutkörperchen. Weil die Plazenta stark durchblutet wird und während der Schwangerschaft wächst, braucht die schwangere Frau viel Eisen. Außerdem sorgt Eisen für den Sauerstofftransport im Blut und spielt bei der Bildung von Hormonen, sowie Haaren und Nägeln eine wichtige Rolle. Zu wenig Eisen macht uns müde, sorgt für Haarausfall und brüchige Nägel. Auch Kopfschmerzen können die Folge des Eisenmangels sein. Mangelernährung in der Schwangerschaft betrifft oft die Zufuhr von Eisen.

Folgen von Eisenmangel

Neben den sichtbaren Folgen, wie Haarausfall, brüchigen Nägeln, Kopfschmerzen, Müdigkeit und trockenen Mundwinkeln, gibt es auch andere Folgen eines Eisenmangels. Mutter und Kind sind davon betroffen. Zu wenig Eisen führt dazu, dass der Körper zu wenig Blut bilden kann. Die Folge ist Blutarmut, oder Anämie. Konkret fehlt der Farbstoff Hämoglobin, der zu einem Großteil aus Eisen besteht. Damit wird weniger Sauerstoff im Blut gebunden und die Organe und das Gehirn nicht auseichend versorgt. Aber auch das Kind leidet unter dem Eisenmangel. Gerade für die Entwicklung des Gehirns ist das Eisen notwendig. Es wird für Hormone benötigt, die das Hirnwachstum anregen.

Folsäure, was ist das?

Neben Eisen sind die Folate alte Bekannte in der Schwangerschaft. Folate sind B-Vitamine, die über die Nahrung aufgenommen werden. Folsäure sind synthetische Folate, wie sie in Nahrungsergänzungsmitteln verwendet werden. In der Schwangerschaft führt das schnell zu einer Mangelernährung. Auch die Folate sind für die Blutbildung wichtig. Ein Folsäuremangel kann also auch eine Anämie, eine Blutarmut, als Folge haben. Auch beim Baby sind die Wirkungen der Mangelernährung ähnlich, wie beim Eisen. Ein Folatmangel kann zu Neuralrohrdefekten führen. In der frühen Entwicklung des Gehirns passieren Fehler. Das kann schlimmstenfalls zum Tod des Kindes führen. Auch ein offener Rücken kann eine schlimme Folge eines Folsäuremangels sein.

Vitamin B12

Ein weiterer Nährstoff, der in der Schwangerschaft zur Neige geht, ist das Vitamin B12. Dummerweise erkennt man einen Vitamin B12 Mangel nicht leicht. Allerdings hat er dramatische Auswirkungen auf die Entwicklung des Kindes. Zusammen mit der Folsäure ist ein ausgeglichener Vitamin B12 Spiegel für eine erfolgreiche Schwangerschaft wichtig. Während der Schwangerschaft und auch während des Stillens ist das Vitamin B12 für die Entwicklung des Kindes wichtig und muss ausreichend vorhanden sein.

Nahrungsergänzungsmittel

Auch wenn man Zeit seines Lebens noch nie Nahrungsergänzungsmittel zu sich genommen hat und das auch noch nie vorhatte, ist eine Schwangerschaft definitiv der richte Zeitpunkt, diesen Standpunkt zu verlassen. Zumindest bis zum Abstillen muss die Mutter dafür sorgen, dass ihr Körper und der ihres Kindes nicht unter den Folgen einer Mangelernährung leiden! Dabei macht es auch Sinn sich nicht nur auf die Großen 3, also Eisen, Folsäure und Vitamin B12 zu konzentrieren. Wie diese Metastudie zeigt, sorgt die Einnahme von multiplen Nahrungsergänzungen zu einer Reduktion des Risikos für niedrige Geburtsgewichte und Totgeburten. Natürlich muss die Einnahme der Nahrungsergänzungsmittel mit dem Frauenarzt abgestimmt sein, es gibt aber klare Studienergebnisse, die eindeutig zeigen, dass die Einnahme Risiken minimiert.

Alles geben

Als Mutter hat man die Aufgabe dem Kind alles zu geben, was es braucht. Das beginnt bereits in der Schwangerschaft. Der eigene Körper hat plötzlich noch eine zweite Funktion bekommen und man ist nicht mehr die einzige, die darin lebt. Man muss auf den kleinen Untermieter Rücksicht nehmen und den eigenen Körper für die zusätzlichen Aufgaben mit allem versorgen, was notwendig ist. Die Aufnahme über die Nahrung ist in der Schwangerschaft sicher auch möglich, aber wesentlich schwieriger, als die Nährstoffe als Tabletten zu sich zu nehmen. Die Entwicklung des eigenen Kindes hängt davon ab, dass es in der Schwangerschaft und der Stillzeit keine Mangelernährung gibt!