Ein Zeitsprung hat im letzten Band von The Vote ein wenig die Geschichte durcheinander gewirbelt. Dennoch war ich angetan und interessiert, wie nun die „älteren“ bei dem Voting abstimmen. Machen sie die gleichen Fehler wie die Jugend? Ist der soziale Tod ähnlich schlimm?
Band 6
Herr Tabata hat in der Vergangenheit sich viel mit seinen Schüler*innen auseinandergesetzt. So hat er auch die Ausgrenzung von Kazuyoshi Makabe nicht hingenommen und die Klasse darauf angesprochen. Im Hier und Jetzt scheint das nicht mehr von Bedeutung zu sein. Von seinen Kolleg*innen wurde er zu dem Lehrer gewählt, der am ungeeignetsten ist.
Der soziale Tod folgt direkt. Anders als den Ereignissen vor einigen Jahren sind die Abstimmenden gar nicht so sehr geschockt, seine Schüler hingegen schon. Frau Imabari – die bereits die Folgen von dem perfiden Spiel kennt – möchte es so schnell wie möglich beenden. Auch die anderen Lehrkräfte beschuldigt sie. Mitmachen ist keine Option.
Das Verhältnis von Frau Seto mit ihrem Schüler Daisuke kommt raus. Von Frau Imabari sind viele Fake-Accounts unter ihrem Namen mit freizügigen Bildern im Umlauf. Ist sie die vierte Lehrkraft, die gehen muss? Der Konrektor übertreibt und Yuko Nakamura fallen ihre eigenen Taten auf die Füße. Wer ist der beliebteste Lehrer?
Mein Manga Senf
Weg von Schüler*innen und hin zu Erwachsenen Lehrkräften. Das ist die große Änderung beim 6. Band von The Vote. Das macht die Panik geringer und die Sachlichkeit ein bisschen höher. Dies sollte man meinen und in großen Teilen stimmt das auch, mal abgesehen von einem Phänomen in diesem Band: Overacting.
Jede Person reagiert bei jedem Thema so stark über, dass es schon richtig unangenehm ist. Da wird nicht nachgedacht, geredet oder ausgetauscht, einfach immer darauf. Dies ist nicht nur in der Story, sondern auch in den Figuren und Gesichtern deutlich zu erkennen. Das ist für mich deutlich darüber und ein Grund, warum ich froh bin, dass die Serie bald ein Ende findet.
Ich finde auch das der Biss ein wenig verloren gegangen hat. Neben der totalen Übertreibung sind die Protagonisten aber auch oft zugelassen. Klingt komisch, da die Gegensätze so groß sind, aber das ist leider hier ein Auf und Ab. Darunter leidet die Serie in meinen Augen stark und die positiven Gefühle vom Anfang sind fast verpufft.
Der letzte Band wartet auf mich und wird mich hoffentlich etwas versöhnlicher zurücklassen und vor allem die positiven Momente der Serie wieder erleben lassen. Wenn nicht, ist es dennoch eine kurzweilige Serie mit altbekanntem Thema, wie man es von Real Account, Squid Game oder Alice in Borderland kennt.
Meine letzten Worte:
Overreaction