Manga Review: LAST HERO INUYASHIKI 01

Von Sebastian Gaebelein @Japaniac
Im Egmont Verlag erschien vor Kurzem der Manga Last Hero Inuyashiki. Ein Titel, der einem sofort ins Auge springt und das Interesse weckt. Wir haben uns den ersten Band vorgenommen und genauer angesehen. Last Hero Inuyashiki stammt aus der Feder von Hiroya Oku, der dank seines Welterfolg-Mangas Gantz bereits einen hohen Bekanntheitsgrad besitzt. Der Titel erscheint im Großformat (14,8 x 21 cm), umfasst bisher 5 Bände und ist noch nicht abgeschlossen.

Handlung

Ichiro Inuyashiki hat es nicht leicht im Leben. Mit 58 Jahren hat er all seine Energie aufgebraucht, was ihm deutlich anzusehen ist. Frau und Kinder haben keinerlei Respekt vor ihm, ja schämen sich sogar regelrecht für ihn und wollen am liebsten nicht mit ihm in der Öffentlichkeit gesehen werden.

Ungeliebt und einsam beschließt er einen Hund zu kaufen, den die Familie aber ebenso mit wenig Begeisterung aufnimmt. Und wenn man denkt, schlimmer kann es nicht mehr kommen, überzeugt einen das Leben vom Gegenteil.

Ichiro Inuyashiki bekommt von seinem Arzt die Diagnose: Krebs im Endstadium. Ziellos irrt er umher und landet schließlich im Park, wo plötzlich am Himmel ein grelles Licht erscheint. Als Ichiro am nächsten Tag aufwacht, hat er keinerlei Erinnerungen an die letzte Nacht.

Etwas aber hat sich verändert. Er fühlt sich seit jener Nacht viel besser, hat seine Energie wieder, kann plötzlich ohne Brille normal sehen und auch der Krebs ist wie durch ein Wunder verschwunden. Ichiro schöpft neuen Mut. Doch auf einmal fängt sein Arm an zu dampfen, sich auseinanderzuklappen und cyborgartige Gerätschaften kommen zum Vorschein ...

Eine Handlung, die trotz ihrer Ruhe und scheinbaren Einfachheit eine enorme Spannung aufbaut und im Leser ein ungeahntes Interesse weckt. Wertung 9,5

Zeichenstil

Der Zeichenstil ist ganz klar dem Seinen-Genre zuzuordnen. Der Zeichner distanziert sich dabei vom typischen Manga-Stil und stellt Charakter sowie Hintergründe besonders realitätsnah dar.

Aufgrund seines Hangs zum Realismus und Liebe zum Detail verwendete Oku zum ersten mal Computer Graphics (CG). Dabei handelt es sich um computergenerierte Hintergründe - überwiegend Stadtansichten, die besonders aufwendig sind und eine enorme Menge an Daten benötigen, was hohe Produktionskosten mit sich zieht.

Der Mangaka selbst twitterte sogar, dass er mindestens 190.000 Bände verkaufen müsse, um die Kosten zu decken.

Trotz hohem Detailreichtum und aufwendiger Technik wirken die Seiten manchmal etwas emotions- bzw. leblos. Dies passt zwar ganz gut zur vorhandenen Gefühlswelt des Hauptcharakters kann auf Dauer gesehen aber dem Leser zu anstrengend werden. Wertung 9

Inhaltsanalyse

Wie schon erwähnt befindet sich der Manga im Genre des Seinen und ist somit eher für das ältere Publikum geeignet, wobei auch jüngere Leser durchaus Begeisterung dafür zeigen könnten.

Daneben finden wir auch noch Science-Fiction-Elemente, die auf geniale und interessante Weise in der Handlung verarbeitet werden und jedes Umblättern mit Spannung erfüllen.

Obwohl der Manga seine Charaktere durch eine Vielzahl an gefühlsgeladenen Situationen bugsiert, kommen Emotionen nicht so ganz beim Leser an. Dieser Umstand basiert - zugegebenermaßen - womöglich aber auch darauf, dass sich der Zeichenstil nicht der stereotypischen, überzeichneten Darstellung von Gefühlen bedient, welche Mangaleser gewohnt sind. Wertung 9

Fazit

Trotz einiger kleiner Kritikpunkte ist Last Hero Inuyahsiki ein wunderbares Werk und eine willkommene Abwechslung am Mangamarkt, das zum Denken anregt und dabei auch einen Hauch von Gesellschaftskritik einbringt.