Stellt euch vor, die Pandemie wäre nicht beendet, und hätte weitreichende Folgen gehabt. Ein neues Normal hätte sich etabliert, so anders, dass Jugendliche die Zeit davor nicht verstehen können und sich verwundert die Augen reiben, wenn sie alte Filmen und Serien sehen.
Band 1
Zum Start erklärt eine Stimme, dass bevor sie geboren wurden, hat eine Pandemie die Welt verändert. Seitdem müssen alle Menschen ihr Gesicht mit einer Maske bedecken. Es ist eine Pflicht, die das Leben nachhaltig geändert hat. Niemand kennt die Gesichter der anderen.
Bilder von Nasen und Münder werden wie Pornos auf den Schulhof geteilt, es sind echte Raritäten. Ist meine Nase oder mein Mund „normal“? Eine Frage, die nun häufiger durch die Köpfe geht. In dieser Zeit leben auch Natsuki und Hata. Durch einen Zufall sieht er Natsuki ohne Mundschutz.
Das Verbotene – ist auch in dieser Welt – reizenden und so verabreden sie sich heimlich zu einem Date. Sie zeigen einander ihre Münder. Aber das wird nicht der einzige Mund sein, den Hata sieht. Durch einen Zufall sieht er auch den Mund von Erika Hinata. Wie kommt er aus der Nummer wieder raus?
Mein Manga Senf
Als ich die Ankündigung von den Manga gesehen hatte, war ich interessiert. Leider hat sich der Manga nicht nur verzögert, er hätte gut und gerne ein Jahr eher erscheinen müssen. Das hätte das Gefühl deutlich intensiviert. Jetzt klingt es wie ein aus den Fingern gesaugtes Untergangsszenario.
Die Welt hat sich interessant entwickelt. Einzelkabinen in der Schule dienen zur Nahrungsaufnahme, sonst wird so gut wie nie auswärts gegessen. Sogar zu Hause trägt man Maske. Die Quarantänemauer um Tokyo und die Demos, die ohne Maske stattfinden, sind alles kleine Elemente, die zu einem sehr runden Bild beitragen.
Das sich eine Art Liebesgeschichte entwickelt ist für mich kein Problem, könnte aber dem einen oder der anderen eher nicht gefallen. Für mich passt das gut rein und sorgt auch für einen regen Austausch, warum Dinge so sind wie sie sind. Hinterfragt wird von beiden wenig, was ja auch Sinn ergibt, sie kennen es ja nicht anders.
Der Start gefiel mir sehr gut und ich kann diese „Elseworld“-Geschichte zur Corona-Pandemie nur empfehlen. Wer aber in den letzten Jahren ein wenig abgedriftet ist, könnte hier nur ein vermeintliches Drehbuch vorfinden, was nicht funktioniert hat. Wer in diesen Zeilen Sarkasmus findet, darf sie gerne behalten .
Meine letzten Worte:
Es hätte alles anders sein können