Junji Ito ist Mister Horror in der Manga-Welt. Gruselige Geschichten werden mit noch gruseligeren Bildern gepaart. So weit war mein Stand. Bisher habe ich mir noch kein Manga von Junji Ito angeschaut. Gyo ist mein erster und schon bevor die erste Seite erscheint, läuft mir schon ein Schauer über den Rücken.
Der Plot
Es stinkt. So bestialisch, dass der romantische Urlaub am Strand zu scheitern droht. Tadashi und Kaori – ein junges Paar – möchte etwas ausspannen und Zeit für sich. Kaori liegt aber ein widerlicher Geruch in der Nase, noch nicht mal einen Kuss möchte sie mehr von Tadashi.
Vielleicht ist sie ja nur sehr empfindlich oder ein Geruch hat sich in ihrer Nase festgesetzt. Als dann aber sich etwas schnell im Schatten des Hauses bewegt, ist es klar: hier stimmt was nicht. Der Übeltäter ist ein Fisch. Ein Fisch, der verwest riecht, aber sich noch fortbewegen kann. Mit BEINEN!
Tadashi erschlägt den Fisch, wickelt ihn ein und packt einen Stein auf die Tüte. Jetzt sollten sie sicher sein. Aber weit gefehlt, der Horror ist noch lange nicht vorbei und überrennt nicht nur Okinawa (wo sich beide aktuell aufhalten), sondern die ganze Welt.
Mein Manga Senf
Die positiven Berichte über die Arbeit von Junji Ito war bereits allgegenwärtig für mich. Lange habe ich immer wieder auf die Bände von Carlsen geschaut, aber irgendwie habe ich nicht zugriffen. Diesmal gleich zweimal und Gyo enttäuscht schon mal überhaupt nicht.
Was müssen Horror Comics können? Richtig: SCHOCKEN! Und das macht Gyo bevor man überhaupt die erste Seite öffnet. Im Innencover wird ein Bild präsentiert, was abstoßend ist und man dennoch nicht wegschauen kann. Die Nackenhaare stellen sich auf und die Frage kommt auf: Will ich das wirklich lesen?
Dieses Gefühl wird später nicht kleiner, es verlagert sich nur noch tiefer. Es ist eindringlich, gruslig und vor allem eklig. Die Bilder alleine würden für diese Gefühle schon reichen, aber die Worte und Ideen zusätzlich machen es extra krass. Horror ist das hier auf jeden f***ing Fall.
Wenn sich diese Geschichte eins gefallen lassen muss, dass es irgendwann zu viel ist und nicht mehr so sehr schocken kann. Es ist schlicht normal geworden und das Ende ist dann eher so dahingeplätschert – geht ja schließlich auch um Fische. Der Rest ist einzigartig.
Stinkende Fische