Manchmal schäme ich mich, in diesem Land zu leben

Manchmal schäme ich mich, in diesem Land zu leben…nämlich immer dann, wenn meine (meine?) Regierung meint, dass das Elend der Welt dort zu bleiben hat, wo es nach neoliberaler Sicht hingehört: weit weg.

Deutschland lehnt eine automatische Verteilung der in Italien gestrandeten Flüchtlinge aus Tunesien auf andere Länder innerhalb der EU ab. (Reuters)

Das erklärt auch das vollständige Versagen der gleichgeschalteten Medien in Deutschland, die fast nichts über die Revolution in Tunesien, nur wenig über die Ereignisse in Ägypten und gar nichts über den Iran berichteten.  Und die sich aber dann noch mokieren über die Unterstützer (siehe den WDR-Beitrag “Sofa-Solidarität mit der arabischen Welt“).

Ein Verteilungsautomatismus berge die Gefahr, dass der ursprüngliche Aufnahmestaat keinen Anreiz für ein schwieriges und langwieriges Asylverfahren habe, weil die Flüchtlinge ohnehin auf andere Staaten weiterverteilt würden, sagte Schröder [Innen-Staatssekretär].

Dieser Mann erzählte bei einem Polizeikongress in Berlin zudem, dass es vor allem Schweden und Belgien seien, die die meisten Flüchtlinge aufnehmen würden. Das mag so sein; betrifft aber ganz sicher nicht die aktuell Betroffenen Tunesier.

Es ist einfach widerlich: Deutschland sitzt gut gedeckt von Umlandstaaten wie die Made im Speck und schaut zu, wie Notleidende verrecken.

Ich fremdschäme mich für diese Politik.

Nic


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