Manchmal ist das Leben…

Gliederschmerzen, die so heftig sind, dass ich kaum die Teetasse halten mag, Luise, die mich stets dann aufweckt, wenn ich endlich am Wegdämmern wäre, Karlsson, der zum gefühlt hundertsten Mal mit Verve Mozarts “Türkischen Marsch”  - den ich gewöhnlich wirklich mag – in die Klaviertasten haut, elende Fliegen, die mir um den Kopf surren, ein Kätzchen, das auf der Jagd nach einer dieser Fliegen eine Tasse voller Tee auf meine Matratze kippt, ein Schädel, der dermassen brummt, dass ich nicht mal lesen mag, stechende Schmerzen beim Einatmen, ein Telefon, das stets dann klingelt, wenn es wieder jemand von meinem Nachttisch entfernt hat und dieser jemand sich ebenfalls so weit entfernt hat, dass ich ans Telefon gehen muss, die Aussicht auf einen sechzehnten Hochzeitstag im Bett anstatt beim romantischen Abendessen, ein “Kranke Mama im Haus”-Chaos, das sich fast unaufhörlich ausweitet… – Kurz: Ein Tag zum Vergessen.

Wäre da nicht Karlsson, der mit besorgter Miene zu mir sagt, vielleicht hätte ich die Besprechung von heute Morgen doch besser sausen gelassen. Das Prinzchen, der sich auch nach der zweiten Kronen-Lichtnelken-Lieferung nicht davon abhalten lässt, noch einmal fröhlich singend für mich in den Garten zu rennen, um doch noch die gewünschten Salbeiblätter zu finden. Dazwischen die rührende Beschreibung, wie gross die Schwalbenschwanzraupen bereits geworden sind. Ein ganzer Becher “Swiss Chilbi”-Glace, den ich mir ohne schlechtes Gewissen ganz alleine einverleiben darf, weil ich a) Halsschmerzen habe und Medizin brauche, b) heute noch kaum etwas gegessen habe und c) niemand aus meinem Becher essen darf, weil er sich sonst ansteckt. “Meiner”, der mir voller Stolz vorführt, wie elegant er morgen am Maienzug  – der zufällig auch unser Hochzeitstag ist – aussehen wird. Luise, die wieder gesund ist und fröhlich von ihren Erlebnissen in der Mädchengruppe, der sie sich neulich angeschlossen hat, plaudert. Der Zoowärter und der FeuerwehrRitterRömerPirat, die es für einmal fertig bringen, einen Krankheitstag auch wirklich schlafend im Bett und nicht zankend und streitend zu verbringen. Gesunde Kinder, die für einmal widerspruchslos helfen, das Chaos zu beseitigen. Die Zugtickets für die Schwedenreise, die “Meiner” endlich am Bahnhof abgeholt hat. – Kurz: Ein Tag, der zwar zum Vergessen ist, der mir aber dennoch vor Augen führt, was für ein glücklicher Mensch ich doch bin. 

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