Manager !! Mehr Schein als Sein ? Du Nulpe ? Oder was ist PUKE ? A never ending Story ...

Wer kennt das nicht: So-tun-als-ob ist Alltag unter - leider vielen -  Managern und Beratern. Der Allrounder erzählt hier mal von jenen, die täglich die geschminkte Wahrheit verkaufen. Ihr Slogan: Bloß nicht als Mogelpackung enttarnen lassen!

Manager !!  Mehr Schein als Sein ? Du Nulpe ? Oder was ist PUKE ? A never ending Story ...

Bild pixabay

Stellen wir uns mal vor, es gäbe Berufe, die bekannt sind für ihre Schablonenhaftigkeit. Deren Merkmal es ist, universell einsetzbar zu sein, egal in welcher Branche - weil es in dem Business nur darum geht, Waren zu verkaufen, Masse zu produzieren, Produkte zu verhökern, Human Resources zu verwalten. Diesen Job-Typus nennen wir mal "Manager" oder "Berater". Grob gesagt also ein Job für Oberflächenphänomene, die Inhalte sind so austauschbar wie das Personal.
Und stellen wir uns weiter vor, der Allrounder findet für seine Story einen Wirtschaftszweig, der die Fassadenhaftigkeit dieses Berufsfelds ideal abdeckt. So wie die Schönheitsindustrie.
Das ist natürlich alles reine Show. Die Consultants, Headhunter, Produktmanager und Personaler folgen dieser vorgezeichneten Karrierebahn und verlieren sich irgendwann im Aalglatten. Nur die Bewerberin auf eine der Trainee-Stellen verkrümelt sich schluchzend aufs Klo, weil sie das Getue nicht aushält - und landet in der Psychoklinik.

Management-Mitarbeiter ohne Make-up, wie sie im Buche stehen:
1. Was gibt's zu tun?
Schönheit verkaufen, yes! Und zwar bei einem hundert Jahre alten Unternehmen in old germany, dessen Dienstsitz einer Beautyfarm ähnelt. Hier arbeitet man so beschwingt, als bestünde das Leben aus Reklame-Ausrufezeichen. Na, Pröbchen gefällig? "6,2 Milliarden Euro konsolidierter Umsatz im letzten Jahr! Sieben internationale Marken!", ruft etwa der Assistant Director of Human Resources, "31.000 Mitarbeiter weltweit! 40 Patentanmeldungen allein in den letzten sieben Monaten!" Kurz: Die Branche hyperventiliert.
Kennen Sie den Intelligenztest für kompetente Manager?
2. Aha - und die Arbeitsmoral?
Die stärkt man schon morgens beim Workout vorm offenen Wohnzimmerfenster, bei dem man sich von Jane Fonda motivierend ins Ohr säuseln lässt. Eine Übung heißt etwa "Dem Gegner um die Ohren hauen", und die beherrscht der Allrounder, Produktmanager bei der Tochtermarke "Noch Schöner", mit Perfektion bis in den kleinen Finger. Er ist einer dieser High Potentials, der zu spät kommen kann, aber dann vom Auto aus ganz geschmeidig noch die wesentlichen Infos für seine anstehende Präsentation zusammensammelt. Das mit dem Antäuschen läuft bei ihm wie bei allen anderen wie gecremt. Slogan: Bloß nicht als Mogelpackung enttarnen lassen!
Manager-Typen: Psychopathen in der Chefetage
3. Welche Sprache muss man können?
Jenen schablonenhaften Jargon aus Managerkreisen, bei der so viel Verpackungsmüll anfällt. Und der nur dazu dient, die Spreu vom Weizen zu trennen: "Boah, hat der Ahnung" versus "Du da, raus, Du Nulpe!". Wer also ohne mit der getuschten Wimper zu zucken alles kapiert, wenn vom CINO (Chief Innovation Officer) die Rede ist, von HR, Challenge und Connectivity, ist bei dieser Firma goldrichtig. Besonders schön sind Akronym-Kreationen wie: KOTZ ("Karriere Organisations-Test-Zyklus"), BARF ("Battery für Attention-Response-Function") oder PUKE ("Persönlichkeits- und Kernkompetenz"). Macht 100 Punkte beim Bullshit-Bingo.
Und hier ein Managerseminar zum Thema Allgemeinwissen 
 

4. Was sind die miesen Seiten des Geschäfts?
Den Anzug, den man tragen muss, ist ein Fall für die UN-Menschenrechtskommission. Denn wer in dieser Branche arbeiten möchte, hat "diffizil bis zu den Ohransätzen homogen UVA- und UVB-ausgebräunte Gesichtshäute, komplex gefönte Haarauf-, -seiten- und -abschwünge, sorgfältig selektierte Strähnen, die in chromatischen Farbverläufen abrupt enden [...], mit kühl-geometrischer Präzision gezogene Lippenbögen [...], wahlweise an Pantone- oder RAL-Farbmuster angepasste Augensterne" und natürlich "orthopädisch fachmännisch kalibrierte Unterkiefer". Was'n Stress.
5. Was sind die Insignien der Macht?
Cartier-Uhr? Pff. Viel wichtiger: der Privatattaché. Zum Beispiel der Modellname eines schweren Aktenkoffers des Luxuslabels MCM, "mit Messingbeschlägen an allen acht Ecken (das Design stammt von Michael Cromer)". Dass jener Koffer stabil genug ist, um unliebsamen Kollegen unter die Gürtellinie zu zielen, gehört zu den absurderen Slapstick-Momenten des Allrounders. Und dann natürlich der Abschlagplatz auf der Driving Range beim Golfen: Wer links außen steht, hat's in der Hierarchie nach ganz oben geschafft. Und wehe, man lässt sich auf dieser Position erwischen!
6. Und die Kollegen?
Die werden gezwungen, in der Firmen-Band mitzuspielen. Oder ihr von der Balustrade aus zuzuhören, wenn sie im Lichthof aufspielt, kurz bevor die Quartalssieger verkündet werden. Die Band schallert dann: "Proaktiv begabt / Phaetonisch beflügelt / Wir pushen die Benchmark!". Schlimm, das.
Na, erkennen Sie sich wieder? Ähnliche Erfahrungen gemacht? Okay, dann machen wir das einfach mal so: Einsteigen! Anschnallen! Loslegen!
DER Allrounder

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