Management by Desaster: Schluß mit Lustig bei McDonalds? Ist Burger mampfen out?

Von Gerd Bewersdorff @derallrounder
Sinkende Umsätze, lästernde Franchisenehmer, geschlossene Filialen. McDonald’s steckt in einer tiefen Krise. Die Zukunft des bekannten Burgerbraters sieht alles andere als gut aus. Führungskräfte versagen ...

Fast-Food-Ketten wie McDonalds oder Burger King wollen zwar den Mindestlohn zahlen, dafür aber an anderer Stelle kürzen. Bei dem Stress, dem Job, der Bezahlung und Hektik sind die Mitarbeiter natürlich besonders motiviert. Bild pixabay


Am 21. Oktober hat McDonald’s seine Quartalszahlen veröffentlich. Eine Klatsche für das Unternehmen. Der Umsatz ging um fünf Prozent zurück, der Gewinn brach sogar um ganze 30 Prozent ein. Auch auf dem Aktienmarkt sieht es für die Fast-Food-Kette alles andere als gut aus. Der Kurs liegt bei 1,09 Dollar je Aktie – Analysten hatten zuvor mit 1,37 Dollar gerechnet.
Viele Franchisenehmer üben deswegen jetzt Kritik am Konzern. „Das Wachstum für McDonald’s ist vorbei“, prophezeit ein Franchisenehmer, der im „Business Insider“ aus einer Umfrage des Finanzdienstleisters Janney Capital Markets zitiert wird. Über die Zukunft des Unternehmens lasse sich nichts Positives sagen. Das liegt nach Einschätzung eines anderen besonders an den Führungskräften.

Innovationen fehlen
„Die oberen Führungskräfte haben keinen Plan, was in den Filialen abgeht“, kritisiert er. Andere wiederum bemängeln das fehlende Innovationspotential. “Wir haben keine neuen Sachen, die wir unseren Kunden anbieten können“, schreibt ein Franchisenehmer. Für die befragten Geschäftspartner ist klar: Die Kunden haben das „Vertrauen in die Marke verloren“.
Auf der ganzen Welt hat McDonald’s Probleme. In China sorgte der Gammelfleisch-Skandal im Juli für einen großen Vertrauensbruch. Der Zulieferer Husi Food mischte Fleisch mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum mit frischem, um so die Kontrolleure der Kette zu täuschen. Der Umsatz in den 2000 chinesischen Filialen sank daraufhin um zehn Prozent.
Schließungen wegen angeblicher Hygienemängel
Die russischen Filialen gehören ebenfalls zu den Sorgenkindern des Konzerns. Die Verbraucherbehörde in Moskau schließt mehrere Filialen – offiziell wegen Hygieneproblemen. Die Vermutung, dass das nur eine Ausrede ist liegt aber nahe. Die politische Lage zwischen Russland und den USA ist nach wie vor sehr angespannt. Von den 450 Filialen werden aktuell 200 untersucht. Es könnte also noch zu weiteren Schließungen kommen.

Immer mehr Konkurrenz
In Deutschland verlieren die Konsumenten ebenfalls die Lust auf Burger der amerikanischen Kette. Die Konkurrenz häuft sich. Bäckereien bieten Snacks an, andere Fast-Food-Ketten mit mehr Restaurant-Feeling wie Vapiano werden immer beliebter. Der Unmut über das Essen und die Arbeitsbedingungen bleibt auch bestehen. Besonders der Tarifstreit sorgte zuletzt für Aufsehen. Der Konzern zahlt seinen Mitarbeitern zwar den Mindestlohn, dafür ist aber mit Kürzungen bei anderen Leistungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld zu rechnen.
Auch auf dem heimischen Markt wird es für McDonald’s immer schwieriger. Die Kunden verlieren das Vertrauen in die Marke – der Umsatz sank um 3,3 Prozent. Die Leute essen immer weniger bei der Fast-Food-Kette. Die Gründe sind ähnlich wie in Deutschland: Burger verlieren an Popularität. Viele Amerikaner gehen zu gehobenen Ketten, bei denen es auch Backwaren, Suppen, Salate und Pasta gibt.
Der Allrounder meint:
Preis/Leistung stehen bei McDonalds schon lange in keinem "gesunden" Verhältnis mehr. Qualität und Service lassen massiv zu wünschen übrig. Sauberkeit und Hygiene in den Restaurants sind teilweise verheerend. Einfachste Bestellungen, vor allem im McDrive, werden falsch oder gar unvollständig ausgegeben und das konsequent. Der Zustand des zusammengeklatschten "Mahls" stößt eher ab und hat meist nichts mehr mit dem Werbebild über der Theke zu tun. Einige McD Mitarbeiter sind nicht mal der deutschen Sprache mächtig. Schriftliche Beschwerden bleiben vom McDonalds Management konsequent unbeantwortet. Was will McDonalds einem damit sagen? Das kann nicht sein? Es interessiert uns nicht? Nein, es ist uns sogar egal? Antwort: Management by desaster! Und sich dann wundern, dass der Umsatz einbricht.

Na dann - weiterhin "wohl komms hoch" ...
Quelle focus.de