Und nun wird es vollständig grotesk: Die Meute karikiert sich selbst.
Am Morgen des 18.2. schrieb Blogger S.:
Was man aber auch einen Tag später – am 19.2.2011 – andernorts nachlesen kann. Ohne Quellenangabe natürlich, wie es sich für einen echte Guttenberg-Kritiker gehört.
Man kann auch hier gucken:
Demgegenüber dort:
Und dort:
Ich zeige es Lenchen, meiner ukrainischen Frau.
“Merkst du einen Unterschied?”
“Ja. Bei dem anderen ist die Schrift dunkler.”
Und ich schrieb “Mami”, der andere “Mama”, und aus meiner fiktiven Überschrift wurde eine “Schlagzeile in der BUNTE”.
Nun bin ich verärgert, aber nicht weil abgeschrieben wurde, sondern weil der Abschreiber den Inhalt des Postings offenbar nicht kapierte. Und weil ich das, was ich mir wünschte, dass es abgeschrieben würde, nirgends finden kann, obwohl ich den zugehörigen Buchstaben extra – der Einfachheit halber – dicke Buchstaben gab.
Nämlich:
Wäre in Deutschland der Wissenszuwachs direkt proportional zur Anzahl der erfolgreich verteidigter Dissertationen, längst hätten wir den Mars besiedelt.
Aber Abweichung aus der kläffenden Meute ist uns nicht vorgegeben. Schwarmverhalten oder kollektive Intelligenz nennt “die Wissenschaft” solche menschlichen Verhaltensmuster. Es geht hierbei um “gemeinsame, konsensbasierte Entscheidungsfindung”, deren Ergebnis lautet: Der Guttenberg ist doch auch nicht besser als wir alle. Und längst nicht sooo gut, wie es uns unsere Frauen glauben machen wollen.
Andererseits kann Herr Guttenberg stolz auf sich sein. Nie las man in Deutschland eine Dissertation aufmerksamer als diese.
Nur – Einen besseren Abgang hätte ich mir gewünscht.
Hätte Herr Guttenberg einfach nur gesagt “habt ihr mich also doch erwischt. Und ich dachte schon, es merkt niemand” – er hätte die Lacher wieder auf seiner Seite gehabt.