Jetzt ist es passiert, ich bin 22!22, das ist irgendwie viel zu alt. Viel zu alt, für die Art und Weise wie ich mich fühle.22, das ist ja beinahe schon Erwachsensein.
Ich wohne nicht mehr Zuhause, ich treffe meine eigenen Entscheidungen, ich plane meine Zukunft, ich bin selbstständig und trotzdem gibt es doch noch so viel, was ich nicht weiß und irgendwie wird es jeden Tag mehr.
Ich merke, wie ich mich mit anderen Mädels vergleiche, in der Erwartungshaltung, dass diejenigen, mit einem genaueren Plan, diejenigen, mit einem bestimmteren Auftreten oder diejenigen, die vielleicht auch einfach nur schlagfertiger sind, älter sind. Denn wenn dem so ist, dann kann ich mich beruhigen und mir einreden, dass ich in zwei, drei Jahren auch so bin.Noch darf ich ab und zu Selbstzweifel haben, noch ist es normal, wenn ich mal nicht weiß, was ich sagen soll und noch ist es auch okay, wenn ich mich nicht immer richtig verhalte.Noch ist das alles so, aber in zwei, drei Jahren werde ich all das abgelegt haben.Doch je älter ich werde, desto bewusster wird mir, dem ist nicht so. Ich werde mich noch weiter entwickeln, denn dass tue ich schlichtweg mit jedem weiteren Tag. Dennoch ist es auch Erwachsensein, wenn man lernt, sich so zu akzeptieren, wie man ist. Diese Einsicht wird mir mit jedem Tag klarer. Man darf, ja man muss sogar, auch weiter an seinen Fehlern arbeiten und sein Verhalten reflektieren. Dennoch muss man sich nicht täglich unter Druck setzen, mehr aus sich heraus zukommen, offener zu sein, sportlicher zu werden, positiver zu denken oder auch einfach unternehmungslustiger zu sein. Manches ist man einfach nicht und das ist auch in Ordnung so.
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