Man erkennt Russinnen am R

Sollten sie viel reden, auch am Satzbau. Kommen sie darüber hinaus aus dem Kernland Russlands, ratschlagen sie gern. Wissen alles besser. Sind dabei stets auf den eigenen Vorteil bedacht.

Ein Potsdamer Wurstfachgeschäft ergänzte jüngst sein Personal. Das obligatorische Was-kann-ich-für-sie-tun der neuen Fachverkäuferin klang noch sehr deutsch – dann aber wurde es vertraut. Russischer Wurstverkauf

“Dies und jenes … und dann bitte noch 100 Gramm von der Zervelatwurst!”

“Warrum sie wollen diese Wurrst? Nehmen andere, habe schon geschnitten. Sehrr frrisch!”

Ein Stück Heimat gelangt an meine Ohren:

“Okay. Und dann bitte noch 100 Gramm von der Sahneleberwurst!”

Sie verzieht ihr Gesicht.

“Oh nein! Nicht dieses Wurrst. Hat süße Geschmack. Nähmen lieberr grrobe!”

Ich gab mich nicht zu erkennen. Soll sie mich ruhig für einen Deutschen halten.

Und witzig: Ich fühlte mich sogar gut beraten, obwohl das Quatsch ist.

Nun brennt es mich herauszubekommen, ob die Verkäuferin wirklich – wie von mir vermutet – aus Moskau kommt. Aber dass sie in der Sowjetunion aufwuchs, scheint sicher.

Diesen Fleischer werde ich wohl noch oft aufsuchen.

Bis ich endlich alles weiß.


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