Man bereut das Familienleben eben doch nicht!

by Nina on 23. Februar 2016 in #KOLUMNE

Ihr kennt es doch selbst! Der Alltag mit Familie ist längst nicht so entspannt wie ohne. Man hat eine Menge zu tun. Hetzt von der Arbeit zum Kindergarten oder anders herum. Zuhause angekommen wartet ein Berg Wäsche, ein zweiter Berg Abwasch und der Einkauf muss auch noch erledigt werden. Dazu kommt, dass man dafür eigentlich gar keine Zeit mehr hat, denn man war ja schon den ganzen Tag auf Arbeit und die Zeit ist schon wieder ran um das Abendessen zuzubereiten. Danach wird das Kind Bett-fertig gemacht und nach vielleicht noch einer gemeinsamen Stunde ins Bett gebracht. Am nächsten Tag geht der Spaß wieder von vorn los und nach einer ganzen Woche ist der Haushalt immer noch im Ausnahmezustand und so gar nicht erledigt. In den wenigen freien Minuten die man, gönnt man sich selbst mal etwas Zeit und denkt gar nicht erst daran die Wohnung zu saugen oder zu putzen.

Langeweile kennt man nicht mehr sobald man eine Familie hat. Es ist immer etwas zu tun und sobald mal nichts zutun ist verfällt man in Gedanken, weil man dafür ja auch sonst keine Zeit mehr hat. Man versucht alles so schnell es geht zu erledigen und schafft so Woche für Woche immer nur das nötigste.

Familienglück,Familie bereuen

Dazu kommen verschiebende Phasen des Kindes die einem dann die allerletzten Nerven auch noch rauben. Wenn das Kind sich am Morgen nicht aus dem Bett holen lassen will, sich stur stellt beim Anziehen und vor dem Auto erstmal diskutieren muss weil es doch nicht in die Kita will, ist man schon in den ersten zwei Stunden am Tag fix und fertig. Auf der Arbeit kommt man zu spät an und muss sich Genörgel von den Kollegen oder den Chefs anhören. Nach der Arbeit eilt man zur Kita, denn man ist schon wieder über der Zeit und hat nicht schon wieder Lust Geld für dich nächste angefangen Stunde zu bezahlen. Am Abend gibt es Theater, weil das Essen so gar nicht gewollt war vom Kind und ins Bett will es sowieso nicht, weil es ja gerade seinen eigenen Willen entdeckt. Am Ende teilt man sich das Bett zu dritt und hofft endlich ein paar Stunden durch schlafen zu können. Kann man aber nicht weil ein Nachtschreck alle im Haus lebenden Parteien wach macht und das Schlafzimmer hell erleuchtet wird. Der Nachtschreck soll ja schließlich wieder aufhören!

Das ist nur ein Bruchteil vom dem was Eltern so tagtäglich durchmachen und man könnte jetzt gleich im Anschluss sagen:

Schafft euch bloß keine Kinder an…

Das hat man tatsächlich schon öfter zu einer seiner kinderlosen Freundinnen gesagt und meinte das im gegeben Moment sogar voll ernst. Man hat so Momente in denen man schwach wird und über die eigene Familie nörgeln muss. Und sind wir mal ehrlich, welche Eltern machen das eigentlich nicht? Ich glaube alle Eltern kommen an einen Punkt, an dem sie ihren Freunden dringend von Kindern abraten. Es ist halt einfach stressig. Der Alltag ist randvoll gefüllt mit Dingen die erledigt werden müssen und obendrauf braucht man noch Zeit um sich mit seinem Kind zu beschäftigen. Man kämpft sich täglich durch und macht drei Kreuze sobald man am frühen viel zu frühen Abend allein in seinem Bett liegt und Schadensbegrenzung an seinem Schlaf-Defizit machen kann.

Ja und dann kommt der Moment….

der Moment in dem man merkt wie so ein Leben als Familie eben doch ausfüllt und glücklich macht. So auch letztens bei mir mitten an der Arbeit.

Ich war auf Arbeit und habe meine Aufgaben auch wie immer gemacht. Der Mann war weit weg auf seiner Arbeit, das Kind weit weg in der Kita. Ich war gerade dabei mich mit einer netten Patientin zu unterhalten. Es gibt Patienten mit denen könnte man sich stundenlang unterhalten. Man ist irgendwie sofort auf einer Wellenlänge und vergisst dabei völlig die Zeit. Wir unterhielten uns über Kindererziehung und die Frage wann das richtige Alter sei um Kinder zu bekommen oder ob man heutzutage überhaupt noch Kinder bekommen sollte. Ich erzähle mit ihr und merkte gar nicht wie ich von meiner kleiner Familie schwärmte. Ich erzählte ihr, dass ich mir ein Leben ohne gar nicht vorstellen könnte und das es davor sehr langweilig und unausgefüllt war. Ich erzähle ihr, so stressig wie es manchmal auch ist, dass ich meine Familie auf keinen Fall bereue und das ich es immer wieder so machen würde. Ich bin halt glücklich!

Es gibt sie wahrscheinlich nicht oft diese Momente, aber es gibt sie. Meistens kommen sie, wenn man weit weg ist von seiner Familie und eben mal ein paar Minuten für sich hat. Man bemerkt wie glücklich man eigentlich ist und wie sehr man seine kleine Familie vermisst sobald man mal von ihr entfernt ist. Und so ist es tatsächlich. Eigentlich jeden Tag, schon auf dem Weg zu Arbeit, freue ich mich auf meinen Feierabend und auf den Moment in dem der Mini freude-strahlend auf mich zu gerannt kommt. Das sind Momente die kann man nicht in Worte fassen. Das sind Moment in denen die Welt kurz stehen bleibt und in denen des Herz sich mit unendlich viel Wärme füllt.

Solche Momente gab es fast nie als wir noch keine Familie waren. Es fehle etwas und es war auch teilweise langweilig und eintönig…

Auch wenn ich selbst schon öfter gesagt habe dass man sich bloß keine Kinder anschaffen sollte, wenn man noch keine hat, bereue ich es auf keinen Fall. Vielleicht sagt man so etwas dummes nur, weil man gerade erschöpft ist und weil man das eben so sagt als gestresste Eltern. Die Wahrheit ist, dass man es eben nicht bereut und das tut wahrscheinlich keiner von den noch so gepressten Eltern, denn es stimmt was man immer so sagt. Es gibt Momente in denen man tatsächlich so viel zurück bekommt. Momente in denen man das persönliche Familien-Glück spüren kann…


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