Für viele Mütter ist der Muttertag eine willkommene Abwechslung: morgens Frühstück ans Bett, Gedichte, Blumen oder selbst gebastelte Geschenke.
Vor allem aber ist der Muttertag ein Anlass, außerhalb des Alltags Zeit mit der Familie zu verbringen. Sich mal von der Mehrfachbelastung Arbeit - Beruf - Erziehung - Familie - Haushalt, zu erholen. In diesem Jahr feiern wir am 10. Mai den Muttertag. Wir klären auf, wer den Ehrentag erfunden hat und warum man ihn gerade im Mai feiert.
Der Wunsch nach einer Auszeit
Interessanterweise wünschen sich viele Mütter den Muttertag alleine, d.h. ohne Kinder oder Familie zu verbringen. Aber die meisten möchten dennoch mit der Familie feiern. Viele Frauen sind mit Arbeit, Haushalt und Kindererziehung das ganze Jahr über komplett eingespannt, sodass wenig Zeit für sich selbst bleibt. Am Muttertag kommt für viele der Wunsch nach Auszeit zum Vorschein! Trotzdem fühlen sich der Großteil der Frauen am Muttertag immer noch der Familie verpflichtet.
Made in USA
Seinen Ursprung hat der Muttertag in den USA. Alles begann mit 500 weißen Nelken, die die Amerikanerin Anna Jarvis vor einer Kirche am zweiten Sonntag im Mai im Gedenken an ihre zwei Jahre zuvor verstorbene Mutter an andere Mütter verteilte. Auf ihr Drängen wurde im darauf folgenden Jahre in der selben Kirche erstmals den Müttern der Welt eine Andacht gewidmet. Die Mutter von Anna Jarvis hatte schon 1865 versucht, eine Mütterbewegung namens "Mothers Friendships Day" zu gründen. Doch erst ihre Tochter schaffte es, einen "Tag der Mutter" als anerkannten Feiertag herbeizuführen, der in den USA erstmals 1914 gefeiert wurde.
Kommerzialisierung des Muttertags
Nachdem die Engländer den Muttertag von den Amerikanern übernommen hatten, wurde dieser 1917 auch in der Schweiz eingeführt. Es folgten 1918 Norwegen, 1919 Schweden, 1923 Deutschland und 1924 Österreich. Im Laufe der Zeit wurde der Muttertag stark kommerzialisiert. Im Vordergrund stand nicht mehr der eigentliche Gedanke des Feiertags, sondern vielmehr die Muttertagsgeschenke. Besonders die Floristen schürten den Konsumgedanken und warben für den Kauf von Blumen zum Muttertag. Anna Jarvis war darüber so verärgert, dass sie und ihre Schwester ihre Familienerbschaft aufwendeten, um gegen den Feiertag zu werben. Kurz vor ihrem Tod, 1948, gab sie noch einmal ein Interview und erzählte einem Reporter, dass sie bedauere den Tag ins Leben gerufen zu haben.
Deutscher Muttertag seit 1923
Der erste deutsche Muttertag wurde am 13. Mai 1923 gefeiert. Im Jahr 2012 findet er ebenfalls am 13. Mai, einem Sonntag, statt. 1933 wurde er als offizieller Feiertag ausgewiesen, wobei die Nationalsozialisten durch die Ehrung der Mutter gleichzeitig die Nachwuchsförderung unterstützen wollten. Der dritte Sonntag im Mai 1934 wurde erstmals als offizieller Feiertag und "Ehrentag der deutschen Mütter“ gefeiert. Die so genannten staatlich eingeführten "Mütterweihen“ wurden auf sonntags um 10 Uhr gelegt, um so in Konkurrenz zu den christlichen Feiern zu stehen. Fünf Jahre später wurde zusätzlich das "Ehrenkreuz der Deutschen Mutter“ verliehen.
Internationaler Frauentag in der DDR
In der DDR wurde aufgrund der feindlichen Haltung gegenüber der westlichen Konsumwelt der Muttertag abgelehnt. An seiner Stelle wurde der Internationale Frauentag eingeführt, der am 8. März gefeiert wurde. Auch alle anderen Ostblockstaaten ignorierten den Muttertag. Erst seit der Wiedervereinigung wird wieder in ganz Deutschland einheitlich der Muttertag gefeiert. Allerdings ist der Gedenktag nicht gesetzlich auf einen bestimmten Tag datiert, sondern wird vielmehr von der Wirtschaft festgelegt. Die Floristenverbände haben sich auf den zweiten Maisonntag geeinigt, was zur Folge hat, dass Pfingstsonntag und Muttertag in manchen Jahren auf den gleichen Tag fallen.
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