Mambo der Dritte: Rückwegversuche

Von Molly Logan @Frau_Logan

(Teil 1 hier *KLICK*, Teil 2 hier *KLICK*)

So. Na, das war ja wieder sehr ergiebig. Ein eindeutiges „Hm, da kann ich jetzt so noch nichts sagen, kommense in einem halben Jahr nochmal wieder“ vom Herrn Wunderdoktor und schon stehen wir wieder draußen. Fabelhaft.
Immerhin habe ich den Buggy für Kleinstes und somit irgendwie eine halbe Hand frei für Mittleres. Theoretisch. Denn Mittlers hat beschlossen, dass es die ganze Fahrerei und die Zeit im Wartezimmer so ermüdet hat, dass es nicht mehr laufen kann.
Verstehe ich gut.
Geht mir nämlich genauso.
Blöd nur, dass keiner kommt und mich trägt. Dafür trage ich Mittleres. Gut, dass auf meiner Hüfte so viel Platz ist: Mittleres links und mit der rechten Hand wird der Buggy versuchsnavigiert. Das ist so ungefähr meine zweitgehassteste Konstellation, wie ich mich mit Kind fortbewege. Nr. 1 ist eindeutig die Kombination sperriger Kinderwagen und Regenschirm. Ahrg.

Jetzt ist aber genug gejammert, Frau Logan! Immerhin verbrennt dieser Gepäckmarsch sicherlich irgendwelche Kalorien. Kommt auf die mittlerweile trockene Schweißschicht eben noch eine drauf, was soll`s? Saunieren ist ja bekanntlich gesund, ist also alles feini und wunderbar.
Bis auf mein Knie natürlich.

Parkhaus: Halleluja!
Hier drin ist es schöööön kühl, das hebt meine Stimmung gleich wieder. So, jetzt zum Automat, das Ticket auslösen.
*Wühlkram*, wo ist das Ticket???? Hatte ich doch richtig im Augenwinkel gesehen, das Kleinstes an meiner Tasche drangewesen ist, als ich kurz Mittleres im Wartezimer nach einem Sturz getröstet hatte.
Hektik, Panik, Erlösung: Da ist es ja! Von all den 100 Müllzetteln wie Einkaufsbons oder Notizzetteln für längst getätigte Überweisungen musst KLeinstes ausgerechnet das Parkticket erwischen. Frau Karma, was habe ich Ihnen getan?

Ich glätte das Ticket, so gut es geht und … ach, man kann es sich doch denken, nicht wahr?
**MÖÖÖÖÖPSchrbbbbbl**
**MÖÖÖÖÖPSchrbbbbbl**
**MÖÖÖÖÖPSchrbbbbbl**
Und jetzt blinkt auch noch eine kleine, rote Lampe, von der ich bis dato nicht wusste, dass sie am existiert.

Was tun?
Auf zum freundlichen Parkwächter, Hausmeister, Gebäudemanagementmitarbeiter, wie auch immer.

Also wenn man bei meinem Anblick schon aufstöhnt, dann aber bitte freundlich!

Nein? Auch gut, Herr Muffel, dann grummelnse halt vor sich hin und schlappen in einem Affenzahn vor, so das ich verschwitztes, kinderbehangenes Wrack nicht hinterherkomme, VON MIR AUS AUCH DAS!

Immerhin gehört gerätetechnische Kompetenz zu den Stärken des Muffelheinis und das Ding funzt wieder.
„Fahrense los, ich mache Ihnen dann die Schranke auf“, giftet er mich an. „Das macht 5 Euro!“
Wie bitte? Erheben wir jetzt schon Anspruch auf Trinkgeld oder was?
Aber nein: „Das ist die Pauschalgebühr für`s Machineöffnen“
Aha.
Öh.
„Äh … da muss ich gucken, ob ich überhaupt so viel dabeihab!?“
Hab ich, gelobt sei mein Notfall-Zwanziger!

„Hammses nicht kleiner?“
„Doch, logo, aber ich sehe so gerne, wie Sie sich ärgern!“
„Nein?“
„Kann ich nicht wechseln“
„Und jetzt?“
„Na, sehense zu, dasses gewechselt kriegen“
„Wieso können Sie das denn nicht wechseln? Sie haben doch sicher eine Kasse in ihrer, äh, Loge da!?“
„Sehe ich aus wie eine Wechselstube?“
„Nee, wie ein Arschloch!“
„Okay …“

Schließlich schaffe ich es doch noch, die 5 Euro in klein aufzutreiben. Und zwar indem ich folgende Orte absuche:
– Den Boden meiner Handtasche
– Den Boden des Autos
– Den Bodes des Kinderwagens
– Das Kleingeldfach des Autos
– Die Türen des Autos

Und dann gebe ich dem Kerl seine 5 Euro. In GANZ klein, wohlgemerkt, gnihihi.

Jetzt schnell Kinder und Buggy ins Auto gestopft und dann verlasse ich das Parkhaus, um es nie wieder zu betreten, ich schwör!
„Nach Hause“ gebe ich im freundlichen Navi ein.
Herr L., Größtes, Dusche, Sofa: Ich koooooommmeeeee, bin bald zuhaaaaauuuuuuse!
Oder auch nicht.

Fortsetzung folgt


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