„Mama, mir ist schlecht!"
Tipps gegen Reisekrankheit bei Kindern
„Mama, mir ist schlecht!"
Holpriges Kopfsteinpflaster, kurvenreiche Bergstraßen oder ein turbulenter Flug. Wenn es unterwegs unruhig ist, wird vielen Kindern übel. Die sogenannte Reisekrankheit ist die Antwort des Körpers auf eine übermäßige Reizung des Gleichgewichtsorgans. Wir geben Tipps, wie Ihrem Kind in Auto, Flieger und Schiff nicht schlecht wird.
Reiseübelkeit (Kinetose) tritt immer dann auf, wenn an das Gehirn widersprüchliche Informationen gesendet werden. Schaut ein Kind während einer kurvenreichen Autofahrt in ein Bilderbuch, signalisieren Augen und Nerven Stillstand, während das Innenohr Bewegungen und Erschütterungen registriert. Auf das Chaos der Sinnesreize reagieren besonders Kinder zwischen zwei und zwölf Jahren häufig mit Übelkeit und Erbrechen.
Für Reisekrankheit anfällige Menschen wird nicht nur bei Autofahrten komisch. Auch ein turbulenter Flug oder eine unruhige Schiffsreise rufen schnell Übelkeit hervor. Weitere Beschwerden können Kopfschmerzen, Schwindel, Antriebs- und Appetitlosigkeit sein.
Tipp 2: Premiumplätze gegen Übelkeit
Wird einem leicht übel, sitzt man dort am besten, wo sich möglichst wenig bewegt. Im Auto ist das im Prinzip vorne. Das kommt aber für Kinder aus Sicherheitsgründen nicht in Frage. In der Mitte der Rückbank ist hier die beste Wahl.
Im Bus sollte man sich vorne oder mittig über den Achsen platzieren. Im Flugzeug ist der beste Platz für Reisekranke im Bereich der Tragflächen. Auf Schiffsreisen schlingert es in der Mitte sowie nahe dem Wasserspiegel am wenigsten. Bei akuter Übelkeit hilft die frische Luft an Deck am besten. Auch im Zug ist vorne am wenigsten Bewegung zu spüren. Auch wichtig: Immer einen Fensterplatz in Fahrtrichtung wählen.
Tipp 3: Übelkeit vorbeugen
- Ausgewogen, aber fettarm frühstücken. Auch eine Unterzuckerung kann ein Auslöser von Übelkeit sein. Unterwegs wird der Speicher mit Traubenzucker oder leichten Snacks wie Knäckebrot, Zwieback oder Grissini aufgefüllt. Wichtig: Langsam kauen!
- Ausreichend trinken! Keine Milch, dafür Wasser, Tees oder stark verdünnte Saftschorlen
- Viele Frischluftpausen eingelegen und bei Bedarf das Fenster öffnen
- Bequeme Kleidung tragen und Schuhe ausziehen
Tipp 4: Hausmittel gegen Reiseübelkeit
Schon im Altertum halfen sich Seeleute mit Ingwerwurzeln gegen Reisekrankheit. Heute wird das Hausmittel im Handel als Kapseln angeboten. Sie werden aus pulverisierten Ingwerwurzeln hergestellt. Der enthaltene Scharfstoff Gingerol blockiert die Rezeptoren des Botenstoffes Serotonin im Magen-Darm-Trakt, der bei Reisekrankheit Übelkeit hervorruft. Achtung: Schwangere sollten hochdosierte Ingwerpräparate nicht gegen Übelkeit einsetzen. Sie können Wehen auslösen. Tipps gegen Übelkeit in der Schwangerschaft finden Sie hier.
Pfefferminzöl ist ebenfalls ein bewehrtes Mittel gegen Reiseübelkeit. Einfach ein paar Tropfen auf ein Tuch träufeln und das Kind daran schnuppern lassen oder zur Vorbeugung in den Innenraum hängen. Bei älteren Kindern können auch schon Pfefferminzkaugummis helfen.
Auch Petersiliengeruch vertreibt Reiseübelkeit. Ein Sträußchen binden und an einem Band locker um den Hals binden. Das Kraut sollte auf der nackten Haut getragen werden, weil die Körperwärme hilft, die Duftstoffe freizusetzen.
Tipp 7: Auf den Punkt gegen Übelkeit
Reiseübelkeit kann vorbeugend oder akut auch gut durch Akupressur behandelt werden. Der Punkt KS 6 liegt an der Innenseite des Arms, etwa zwei daumenbreit über der Handgelenksfalte in einer Vertiefung zwischen den beiden Beugesehnen. Drücken Sie den Punkt etwa eine Minute leicht kreisend auf beiden Armen.
Alternativ können Sie auch ein Akupressurarmband aus der Apotheke besorgen.