Mama, mehr!

Ein kleines Plappermaul, das ist unser Sohnemann. Er erzählt den gesamten Tag. Fasziniert zeigt er auf Dinge und kommentiert sie – meist nach Sprachmarke Eigenkreation. Voller Begeisterung entdeckt er die Welt und das sollen nun auch alle hören. „Bagger“, „Roller“, „Ball“, „Paprika“ und „Luftballon“ sind ganz hoch im Rennen. Aber nicht zu überbieten ist der „Wau-Wau“. So sehr wir Eltern uns auch bemühen, ihm „Hunde“ zu zeigen, er nennt sie konsequent „Wau-Wau“. Irgendwie stimmt es ja auch, lautmalerisch ist „Wau-Wau“ absolut korrekt.

Gib mir mehr! Egal wovon!

Aber nicht nur seine Faszination und sein Staunen drückt er in Worten aus. Auch seine Bedürfnisse. Momentan stecken wir in einer „mehr“-Phase. Wovon er „mehr“ möchte, ist manchmal nicht erkennbar. Aber er fordert lautstark: „Mama, mehr!“ Die M-Wörter scheinen es ihm gerade angetan zu haben. Denn wir haben nicht nur eine „mehr“-Phase, sondern eine so noch nie ausgeprägte „Mama“-Phase. Sobald ich kurz mal um die Ecke verschwinde, ruft er mich. Der Papa, der sonst ziemlich angesagt ist, ist momentan nicht so der Hit. Aber das wird auch nur eine Phase sein. Irgendwann befinde ich mich dann wieder auf dem Abstellgleis und Papa soll Bücher lesen, soll Händchen halten, soll die Windeln wechseln.

Doch auch vom Papa verlangt der kleine Mann „mehr“. „Mehr“ von allem. Als wir am Wochenende mit Freunden im Garten saßen, wurde uns bewusst, diese „mehr“-Phase hat nicht nur unser Sohn. Auch seine Freundin wollte immerzu „mehr“. Und so hüpften die beiden kleinen Sprachgenies durch den Garten, immer auf der Suche nach „mehr“.

Nein! Keine Widerrede akzeptiert!

Wenn es dann nicht „mehr“ gibt, es einfach nicht so läuft, wie sich unser Kleiner das vorgestellt hat, oder der Wutwurm mal wieder sein Unwesen treibt, dann artikuliert er das auch lautstark mit „nein, do“. Eine Wortkombination, die uns seit gestern dauernd entgegen geschmettert wird. Parallel dazu übt er sich in seiner Mimik und die hat es in sich. Ich weiß nicht, ob mir so ein energischer und abweisender Blick gelingen würde. Unser Sohn jedenfalls lässt keinen Zweifel daran: Alles, was mit „nein, do“ kommentiert wird, missfällt ihm zutiefst. In solchen Situationen helfen dann nur vorbei laufende „Wau-Waus“ oder „Luftballons“. Und so wird nun wahrscheinlich jeden Tag ein Sprachbrocken dazu kommen, uns ein Lächeln auf die Lippen zaubern, uns rätseln lassen. Was auch immer da kommen mag: Wir sind gespannt auf mehr.


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